2015 Vietnam

Vietnam – Urlaub

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24.12.2015 … 09.01.2016
Ein Wunsch von Birgit, die mit ihrer Krankheit, doch erhebliche Einschränkungen hinnehmen muss und wir uns deshalb für eine „individuelle“ Reise durch das Land entschieden hatten.

Heiligabend

Um 08:45 Uhr ging es los mit Air Berlin nach Frankfurt wo uns nur vier Stunden Zwischenstopp erwarteten. Die Sitzplätze der Flüge hatten wir per Online CheckIn reserviert. Da ich von diversen Flügen kannte, dass man sich immer mal nach seinem Gepäck erkundigen sollte, hatten wir dafür ja genug Zeit. Da der Abflug sowieso vom anderen Terminal angezeigt war, konnte ich also gleich am CheckIn Counter nach dem Gepäck fragen. Und richtig, es mußte nochmal zwischendeklariert werden, um sicherzustellen, dass es in den richtigen Flieger verladen wird.

Beim Einstieg half uns der Schwerbeschädigtenausweis von Birgit, so dass wir als erste einsteigen konnten. Überraschung! Vor uns war doch noch eine Sitzreihe, die es Online nicht gab. Der Flug mit Vietnam Airlines war aber sehr gut, der Service voll in Ordnung und wenn die paar Quatschtüten hinter uns nicht gewesen wären, dann wären wir völlig entspannt in Hanoi angekommen.

1. Weihnachtstag

Nach 10 ½ Stunden landeten wir pünktlich in Ha Noi, die Einreise ohne Visa, d.h. für 15 Tage im Land war kein Problem und das Gepäckband lief schon … aber … wir mussten uns in Geduld üben. Wir waren definitiv nicht die ersten, die ihr Gepäck bekamen. Erst nach gut einer Stunde hatten wir endlich beide Koffer.

Hai unser Reiseleiter, war am Schild mit unseren Namen unschwer zu erkennen. Er begrüßte uns mit einer Flasche Rotwein und Birgit mit einen Blumenstrauß in Vietnam.

Die Wechselstuben hatten noch nicht auf, der Kurs (1€ auf 24.000 Dong) war nicht ersichtlich, so dass wir den ersten Versuch am ATM Geld abzuheben abbrachen. Dies sollte aber in der Stadt ohne Probleme gehen, d.h. Hai wollte uns den Besten zeigen. Also erstmal ins Hotel, wo ein Zimmer für die vergangene Nacht wegen dem Early CheckIn bezahlt war und wir noch Frühstücken konnten.

Der internationale Flugplatz wurde erst 2015 eingeweiht, die Straße verbreitert und eine neue Brücke über den Roten Fluß gebaut – aber es gibt noch keine Schnellbahnanbindung. Und natürlich mussten wir auch mal wieder über den BBI witzeln.

Ab dem Roten Fluß ging das eigentlich erwartete Verkehrschaos los. Die Roller tauchten auf und die Straße füllte sich zunehmend. Die Durchschnittsgeschwindigkeit sank auf unter 30 km/h und alles fuhr durcheinander. Es sah so aus als wenn der Stärkere oder Frechere mit der lauteren Hupe gewinnt und der Verlierer rechtzeitig nachgab. Dann schnell Hotelzimmer belegt, Frühstück in einem 3 Sterne Hotel mit guter Qualität verspeist und dann erstmal gut 2 Stunden nachgeschlafen.

Alles ist weihnachtlich geschmückt und wie wie später erfahren wird Weihnachten von fast allen Konfessionen mitgelebt. Es gibt zwar keine Feiertage und nur Neujahr ist frei aber trotzdem fühlt man sich wie zu Hause.

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Nach dem Mittag (13:00 Uhr) wurden wir abgeholt. Wir waren ja noch etwas skeptisch aber wie gebucht tatsächlich in einem “SUV” von Toyota – also individuell. Unser Programm in Ha Noi für diesen Tag sah vor:

  • Einsäulen Pagode (zerstört, aber originalgetreu wieder aufgebaut), noch aus der Gründungszeit ca. 1010
  • Ho Chi Min Platz (Mausoleum)
  • Literaturtempel Van Mieu, gegr. 1070, Ha Nois erste Universität, Akademie für Söhne der Nation, fünf Höfe, 5 hat im Konfuzianismus eine besondere Bedeutung (z.B. 5 Elemente: Metall, Holz, Wasser, Erde, Licht), letzte Prüfungen 191520151225-Vietnam-IMG_487520151225-Vietnam-IMG_4897
  • Mit zwei Ritschka durch die Altstadt
    so richtig hautnah im Getümmel, enge Gassen, überall Verkaufsstände, abenteuerliche Transporte und richtig enge Begegnungen auf der Straße zw. Auto/Moped/Rischka und Fußgängern in allen Richtungen, dicht nebeneinander alte Häuser, modernisierte Häuser und überall Kabelsalat und „experimentelle“ Stromanschlüsse
    In unserem Reiseführer ist zu Lesen, dass die sanitären Bedingungen in den Häusern noch heute sehr schlecht sind und sich viele Menschen auf engstem Raum drängen aber niemend will weg. Die Grundstückspreise sind wohl in astronomische Höhen geschossen
    Zwischendurch ein Hostel mit lärmenden Jugendlichen im Weihnachtsrausch20151225-Vietnam-IMG_491620151225-Vietnam-IMG_4943
  • Hoan Kiem See (See des zurückgegeben Schwertes), wo noch heute eine Riesenschildkrötenart lebt. Mit Besichtigung der Brücke der aufgehenden Sonne und Den Ngoc Son Tempel, d.h. Jadebergtempel (konservierte Schildkröte 400 Jahre alt)
  • Wasserpuppentheater, Figuren werden in Handarbeit aus Holz gefertigt, mit Farbe wasserfest und haltbar gemacht und von Spielern hinter einem Vorhang mit Bambusstangen bewegt.

Wow, im Theater hatten wir Mühe, die Augen offen zu halten. Die 6 Stunden Zeitdifferenz forderten doch ihren Tribut. Vor dem Theater hatten wir auf Empfehlung von Hai an einem ATM Automaten Dong abgehoben und wie sich später herausstellte war dies tatsächlich die günstigste Bank.

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Wir brauchten noch etwas Wasser und statt eines Abendessen an der Strasse sollten es ein paar Kekse sein. 85.000 Dong, ca. 3,50 € – ganz schön teuer….
Um die Zeitumstellung besser hinzukriegen versuchten wir bis 22:00 Uhr wach zu bleiben aber irgendwann vorher war Schluss.

2. Weihnachtstag

Heute stand der Ausflug zur trockenen Halong Bucht auf dem Programm, die ihren Namen von den steil aufragenden Bergformationen ableitet, die im Wasser wohl wie in der Halong Bucht aussehen würden.

Um 08:30 Uhr wurden wir abgeholt. Die Fahrt aus der Stadt Rtg. Süden war ein Erlebnis für uns! Wir benötigten gut 45 Minuten bis zur Autobahn wo keine Mopeds erlaubt sind. Es führen 3 Straßen in den Süden aber die neue Autobahn war trotz Mautpflicht wohl die besser Wahl, um voran zu kommen. Die maximale Geschwindigkeit ist 120 km/h aber es wird in der Regel detlich langsamer gefahren. Nach gut einer Stunde ging es auf der alten Nationalstraße #1 weiter.

Die Sicht war nicht besonders gut, es war diesig aber was am Straßenrand zu sehen war fesselte ohnehin unsere Aufmerksamkeit. Die Orte sind tlw. moderner als die Stadtteile, welche wir von Ha Noi kannten. Auch hier krasse Gegensätze, eine Staßenseite ganz neu/modern und die andere Seite alt und schäbig. Immer wieder auch die in der Stadt gebauten, typischen, schmalen Handtuchhäuser. Zwischen 3 und 5 m breit aber bis zu 50 m lang und immer mit mehreren Etagen.

Nach einem kurzen Zwischenhalt in einem touristisch gut organisierten Stopp ging es zu einer ehemaligen Hauptstadt “Hoa Lu” (968 – 1009) der Dinh-Dynastie. Auf dem Weg geraten wir in den Schulschluss. Ende endlose Kolonne von Elektrorädern.

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Dort aus taktischen Gründen vom König Dinh Tien Hoang angelegt, um den Schutz der umliegenden Berge zu nutzen. Die Tempelanlage wurde später zum Gedenken auf dem Gelände des ehem Königspalast gebaut und war bei unserem Besuch Treffpunkt für viele Schulklassen. In dem Tempel sind sehr schöne Holzsäulen zu sehen. Für uns zum ersten Mal so richtig bewußt ist immer wieder der Augenmerk auf die harmonische, ausgeglichene bzw. symetrische Gestaltung. Immer 3 Eingänge, Wächter oder Drachen um Unheil abzuwenden und die Himmelsrichtung sind wichtig. Selbst die Dachsteine folgen dem „Yin und Yang“.

Von dort ging es zu einem zentralen Mittagsbuffet für diverse Reisegruppen, was aber ganz gut schmeckte (20$).

Die dreistöckige Bich-Dong Pagode besichtigten wir ebenfalls, welche im 15. Jahrhundert in Grotten hineingebaut wurde. Unser Reiseleiter bemüht sich redlich uns die jeweils wichtigen Dinge zu vermitteln. Ein vielzahl an Informationen, wir hätten wohl vorab lernen müssen ;-).

Zum Abschluss erwartete uns eine gut 1,5 stündige Bootsfahrt. Wir hatten uns auf Empfehlung von Hai gegen die Hauptroute entschieden, um den Touristenrummel zu entgehen. Der Einstieg in das kleine Boot wurde von Gitti bravourös gemeistert – die Vietnamesen sind immer sehr hilfsbereit.

Die Fahrt führte uns durch 3 Grotten, davon eine sehr lange, mit Tropfsteingebilden (natürlich mit Budda). Wir leuchten und unserer Ruderin bewegt die Ruder mit den Füßen. Es geht vorbei an Reisfeldern, Bambushain, sehr vielen Seerosen und das umgebende Bergpanorama ist beeindruckend, es fehlte eigentlich nur noch etwas Sonne. Hai hatte 5$ Trinkgeld empfohlen aber vmtl. war dies etwas zu viel wie wir an der Reaktion unsere Ruderin sehen.

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Auf der Rückfahrt wieder interessante Verkehrsbegegnungen, eine Felsformation wie ein Wal, abenteuerliche Abkürzung wegen Stau und tatsächlich ein ausgewachsenes Schwein in einer Transportkiste auf dem Moped.

Wir sind geschafft von dem langen Tag und den vielen Eindrücken. Ein kleines Abendessen im Hotel war noch drin, dann Vorbereitung für die Weiterfahrt und Schluss für diesen Tag.

27. Dezember

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Es geht wieder früh los. Um 08:00 Uhr ist Abfahrt. Bis zur Halongbucht oder Vinh Ha Long mit ihren 1969 fantastisch geformten, steil aus dem Wasser ragenden Inseln sind es zwar nur 160 km aber wir benötigten inkl. zweier Zwischenstopps jeweils im TouriCenter je 30 Minuten fast 5 Stunden.

Beim ersten Halt kauften wir unser erstes Souvenir – ein gesticktes Bild. In der Perlenfabrik, kurz vor der Ankunft, schauten wir uns an wie künstlich Perlen gezüchtet werden. Den Muscheln wird eine “Verunreinigung” aus Perlmutt eingesetzt, die von der Muschel als Fremdköper isoliert je nach Typ in 1,2,3 Jahren eine weiße, rosa oder schwarze Perle ergibt.

Im Hafen verabschiedeten wir uns für einen Tag von unserem Reiseleiter und wurden an einen jungen Hrn. Hai2 auf der “Phönix” übergeben. Der Hafen machte einen sehr touristisch ausgeprägten Eindruck. Mit einem Tender wurden wir zu unserem Boot gebracht. Es war ein etwas kleineres, d.h. 22 Passagiere fassendes Schiff. Die “Phönix” äußerlich sehr alt war noch immer weihnachtlich geschmückt. Wir erhielten eine sehr schöne, renovierte Kabine und während des Mittagessen ging es schon los zu den ca. 15 km entfernten Felsen. Wir saßen mit zwei jungen Britinnen an einem Tisch, die nach dem Studium 9 Monate durch Asien und Australien reisten.

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Bei der Besichtigung der berühmten Tropfsteinhöhle Thiem Cung-Grotte mit einer sehr großen Halle kam Birgit nicht mit. Der Aufstieg war etwas beschwerlich, obwohl sie hätte es vielleicht doch geschaft. Die große Kammer war sehr beeindruckend und farblich illuminiert. Auf der Fahrt zum Titov Beach (Ti Top) bot Hr. Hai2 ganz überraschend an Birgit von dem Schiff abzuholen. Alles problemlos, alle machten mit und so konnten wir noch am Strand die Aussicht gemeinsam genießen. Die Statue am Anleger erinnert an den 2. sowjetischen Astronauten der die Insel 1962 zusammen mit Ho Chi Minh besuchte. Übrigens die Anzahl der Inseln ist dem Todesjahr von Ho Chi Minh entnommen, zumindestens solange es keine andere offizielle Zahl gibt 😉

Ein reichliches Abendessen (8 Gänge) beschloß den Tag … Wir versuchten noch ohne Erfolg zu angeln und genossen die Aussicht von Bord. Trotz der vielen Schiffe, es sah aus wie in einer Stadt, war es erstaunlich ruhig.

28. Dezember

Wegen starker Bewölkung lohnte sich der frühe Morgen nicht. Der spektakulären Sonnenaufgang versteckte sich hinter Wolken. Nach einem sehr reichhaltigen Frühstück konnten sich Wagemutige für ca 1 Stunde mit einem Paddelboot vergnügen. Es galt eine kleine Insel ohne Höhle oder sonstige Besonderheit zu umrunden. Dies reizte mich nicht und so blieben wir beide an Bord und genossen die Aussicht.

Die Rückfahrt über eine andere Route wurde zusätzlich von einem Kochkurs begleitet. Wir lernten und übten praktisch, wie man Frühlingsrollen herstellt. Die gesamte Rohmasse musste verarbeitet werden, da sie zu unserem Mittagessen gehörte.

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Zwischendurch bewunderten wir interessante Felsformationen, wie die “kissing chicken”.

Das Mittagessen war wieder sehr gut. Wir haben uns auf der alten “Phönix” sehr wohl gefühlt. Die Halongbucht selbst verliert aber an Charme durch die unzähligen Touristenboote. Wir würden sagen, weniger ist mehr und beim nächsten Mal würden wir gerne die schwimmenden Dörfer sehen wollen.

An Land erwartete uns bereits Hai. Es ging zurück nach Ha Noi zum Inlandsflugplatz (alte Intern. Flugplatz). Wir wollten weiter nach Hue (gesprochen Hu e). Wir standen zum ersten Mal vor der Frage – wie zeigt man sich Erkenntlich für eine gute Reiseleitung? Für Reisegruppen empfiehlt unser Vietnambuch 1$ pro Person und Tag. Wir entschieden uns für 5$/Tag für den Reiseleiter und 3$ für den Fahrer und haben dies dann durchgehalten.

Das Durchschnittseinkommen für einen gut angestellten Touristenfahrer beträgt zw. 500..600$/Monat. Sie müssen aber neben der Steuer auch die Krankenversicherung, etc. voll selbst tragen.

Um 19:20 Uhr ging es pünktlich los. Im Flieger mehr Touristen als Einheimische.

20151228-Vietnam-IMG_1938Pro Jahr kommen ca. 4 Mill. Touristen aus China, 2 Mill. aus Indochina, dann Frankreich und ca. 200.000 aus Deutschland …

Der Flugplatz in Hue ist sehr klein. Von den beiden Gepäckbändern fiel ausgerechnet unseres aus. Machte nichts die Koffer kamen einfach mit auf das andere Band. Trotz des Puzzle waren wir diesmal nicht die letzten, die alle Koffer in der Hand hielten.

Wir wurden wieder einmal herzlich empfangen. Jostho war unser Reiseleiter für die nächsten Tage. Heute ist der 18. November erklärt er uns! Wir bekommen eine Münzsammlung von ihm. Die Münzen sind zwar noch gültige Zahlungsmittel aber nicht mehr im Gebrauch und das lokale Reisebüro überraschte uns mit einen bestickten Beutel und chinesischen Hüten. Nach dem CheckIn in dem Hotel mit Blick auf den Huong-Fluß (Parfum Fluß) gingen wir gegenüber dem Hotel Essen. Inzwischen hatten wir uns an den Verkehr gewöhnt. Wenn man nicht blind losläuft, Sichtkontakt such und klar seine Absicht zu erkennen gibt, wird man von den Mopeds und Autos “umkurvt”.

29. Dezember

20151229-Vietnam-IMG_5295Jostho ging es etwas gemütlicher an. Wir wurden erst gegen 09:00 Uhr abgeholt.

Den Tag soll man mit einer Pagode beginnen.

Am “Fluß der Wohlgerüche” besuchten wir die auf dem Hochufer liegende “Thien-Mu” Pagode, welche der Himmelsmutter geweiht ist. Die Treppen waren eine Herausforderung für Birgit. Der siebenstöckige, achteckige “Phnoc-Duyen” Turm vor der Pagode gilt als Wahrzeichen von Hue. Rechts steht ein Pavillon auf einer steinernen Schildkröte und zur linken Seite hängt eine große Glocke in dem Pavillon. Durch das wie immer dreiteilige Tor betritt man den Hauptteil. Der Eingang wird flankiert von Wächtern (Mandarin). Mit langem Bart der “gute” und mit kurzem Bart der “böse” oder mehr kriegerische Mandarin. Der dickbäuchige Di Lac Budda ist ein Zeichen für Wohlstand.

Von der Pagode fuhren wir (alleine mit Jostho) mit einem Drachenboot zurück nach Hue. Der Einstieg über den Bug war sehr beschwerlich. Es regnete und so wurde die eigentlich schöne Bootsfahrt zu einer “Kaffeefahrt”. Die Schifferfamilie lebt auf dem Boot und versuchte noch etwas hinzu zu verdienen. Wir handelten ein Holzboot von 450.000 auf 300.000 Dong herunter.

Mit dem Auto ging es auf die andere Seite zur Zitadelle. Errichtet 1818 vom Kaiser Hoang De, direkt am Fluss mit einer ca. 11 km langen Mauer (21 m und 6,6 m hoch) nach chinesischem Vorbild.
Der Palast (Nguyen Dynastie), d.h. die verbotene Stadt ist ähnlich wie in Peking rechteckig aufgebaut. Die Tore weisen jeweils in Himmelsrichtungen mit unterschiedlicher Bedeutung.

Leider wurde der Palast von den Franzosen bombardiert, im Vietnamkrieg stark umkämpft und stark zerstört. Erst die Aufnahme als UNESCO Kulturerbe, führte zu einer Sicherung der zerfallenden Anlage.
Die wiederaufgebauten Teile lassen seine ehemalige Pracht erahnen.
Eine Seidenmanufaktur in einem Pavillon war sehr außergewöhnlich, ist für die Qualität der Arbeiten bekannt und der Palast der Kaiserinmutter (renoviert) sehr schön anzusehen. Trotz aller Harmonie, d.h. das Gleichgewicht bzw. die Symmetrie bei der klassischen Errichtung der Gebäude bleibt anzumerken, dass der letzte, moderne Kaiser Bao Dai einen Tennisplatz errichten ließ.

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Wir wurden zum Mittagessen in ein Restaurant nah bei der Zitadelle gebracht. Sehr gepflegtes Essen für umgerechnet 20$.

Der Fahrer hatte diesmal so seine Probleme, wir warten etwas bis er uns abholte. Es ging zu dem ca. 5km südlich von Hue gelegenen “Grab der Bescheidenheit” vom Kaiser Tu Duc. Der diese Grünanlage schon zu Lebzeiten errichten ließ und noch ca. 10 Jahre u.a. zur Entspannung und für Theateraufführungen nutzte. Der Kaiser hatte sich mehr der Poesie als den Amtsgeschäften verschrieben. In seiner Regentschaft verfiel das Reich und wurde von den Franzosen erobert. Die Grabstelle wird, obwohl von geschichtlicher Bedeutung, nicht von Vietnamesen besucht.

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Wieder viele Stufen und viel zu laufen aber zum Schluss kamen wir gerade rechtzeitig um noch etwas vietnamesische Volksmusik in einem schönen Pavillon zu hören.

Der Fahrer musste das Auto an einer Polizeikontrolle vorbeischleusen und wir liefen ihm ein paar Meter hinterher. Dafür gab es einen etwas abenteuerlichen Abstecher zu einem Aussichtspunkt und um Birgit den Aufstieg zu ersparen, wurde einfach eine Schranke geöffnet. Ein spektakulärer Blick über den Fluß, nur leider spielte das Wetter nicht so richtig mit, so dass die Berge im Hintergrund nur zu erahnen waren.

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Kurzer Halt bei einer Räucherstäbchenherstellung, d.h. die Stäbchen werden mit einer harzigen Masse umhüllt und anschließend in einer Zimtmixtur gewälzt, was dann den typischen Geruch ergibt. Weiter ging es zu dem Dong-Ba Markt, wo alle möglichen lokalen Produkte und Gerichte verkauft wurden.

Damit endete das offizielle Programm um halb fünf und wir verabredeten uns wieder für um 9 am nächsten Morgen.

Das Restaurant vom Vorabend hatte uns gefallen und nach einem kurzen Bummel entschieden wir uns wieder für den gleichen Platz. Wir bestellten ein BBQ am Tisch, was so spannend und unterhaltsam wurde, dass wir glatt vergaßen Bilder zu machen. Die Bedienung half uns nach Kräften und hatte wohl ihren eigenen Spaß an uns Touri.

30. Dezember

Es ging weiter in Richtung Süden – Tagesziel war Hoi An. Wir fuhren auf der #1 aber zwischendurch ging es runter von der Hauptstraße und auf schmalen Straßen durch Reisfelder. Wir schauten Reisbauern bei der Arbeit zu.

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Im Hochland wird Reis 1x und im Süden bis zu 3x im Jahr angebaut. Hier in der Mitte des Landes ca. 2x. Die Reisbauern gehören mit zu den ärmsten des Landes und müssen tlw. mit deutlich weniger als 100$ pro Monat auskommen.

Der Wolkenpass stand auf dem Programm. Grenze zwischen zwei Gebieten und ehemals stark bewacht. Bevor der Straßentunnel 1980 fertig gestellt wurde, ging es je nach Ausbaustufen der Serpentinen u.a. nur tageweise in eine Richtung. Die Passstraße ist ca. 20 km länger als der Tunnel und muss heute nur noch von Gefahrgut- und Tiertransporten benutzt werden. Ansonsten ist dies ein Touristenmagnet, obwohl die Gebäude am Pass selbst verfallen sind.

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Wir hatten Glück, das Wetter war deutlich besser geworden und die Aussicht großartig. Es zogen sogar ein paar Wolken durch, so dass der Paß seinem Namen gerecht wurde.

Der Besuch des Cham Museum in Da Nang war nicht so ganz nach unserem Geschmack. Es wurden Einflüsse durch den Hinduismus gezeigt.

20151230-Vietnam-IMG_1971Das Mittagessen in einem “Sandwich” Restaurant war hingegen sehr gut. Wir waren überrascht wie gut man ein Sandwich zubereiten kann. Selbst ich konnte schon wieder essen.
Jostho hatte gegen meinen Durchfall eine spezielle Medizin besorgt. Für nur 5000 Dong 3×10 Tabletten Berberin EX – diese wirkten super.

Wir besuchten eine Marmormanufaktur und waren begeistert von den modernen Skulpturen, konnten uns aber nicht entschließen, eine Schiffsfracht zu riskieren. Unmittelbar neben den vielen Manufakturen ein imposante Berge, d.h. eigentlich 5. Jostho bekam wohl das OK für den Fahrstuhl von seiner Agentur, um Birgit den Aufstieg zu ersparen und so besichtigten wir eine Pagode auf einem der “Fünf Marmorberge” (Nui Non Nuoc). Die Pagode ist mit einer Statue des historische Budda tlw. in Grotten hinein gebaut. Die Berge ragen Tafelbergen gleich unmittelbar aus dem Flachland heraus und bestehen hauptsächlich aus Kalkstein. Der heute verarbeitete Marmor wird aus Laos importiert. Dies hört sich erstmal sehr weit an, da aber Vietnam an dieser Stelle nur ca. 50 km breit ist, relativiert sich der Transport ganz deutlich.

Es ging weiter nach Hoi An. Der Fahrer kassierte in der Stadt glatt einen Strafzettel als er uns, um Birgit einen weiten Weg zu ersparen, im Halteverbot aussteigen ließ. Wir bummelten trotz alledem unbeschwert durch die Altstadt, die wirklich sehr schön anzusehen aber auch sehr voll mit Touristen war. Also Gemeindehaus, Zwei-Augen-Haus, ein sehr altes bewohntes Haus alle mit japanischen, chinesischen und vietnamesischen Stilelementen und natürlich als “must have” auch die japanische Brücke.

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Die Stadt wurde oft vom Hochwasser heimgesucht und auch heuer war der Wasserstand fast auf Höhe der Straße.

Das Hotel, ganz versteckt, entpuppte sich als Kleinod an einem Fluss. Wir waren etwas geschafft und genossen das Ambiente und den Sonnenuntergang mit Blick über den Fluß in der Hotelanlage.

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Silvester 2015

An diesem Tag ging es etwas früher mit dem Fahrrad los. Drei Stunden waren veranschlagt. Erst auf kleinen Wegen vorbei an Reisfeldern wo wir u.a. einem Bauern mit Wasserbüffel (BMW) zuschauten, die berauschende Wirkung von Betelpalmen und den Unterschied zur Kokosnusspalmen erklärt bekamen. Die hühnereigroßen roten Früchte der Betelpalme werden als berauschendes Genußmittel gebarucht. Der weiße vietnamesische Storch war unterwegs sehr scheu und ließ sich nicht aus der Nähe ablichten. Die Gegend versorgt die gesamte Stadt mit Nahrung, Shrimps inklusive. Eine eher genossenschaftlich organisierte Anlage arbeitet quasi als Biobauern und versorgt die Hotels. Dort musste ich mit ran und mit einem traditionellen Spaten ein kleines Salatbeet herrichten.

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Zur Erfrischung gab es anschließend Pfefferminztee mit Balsamikosamen – sehr wohlschmeckend.

Bei der Weiterfahrt immer mal wieder hautnahe Begegnungen mit Rindern, die sich nicht von ein paar Rädern stören ließen. Dann ging es auf die Straße durch Hoi An. Entweder nahmen alle übermäßig Rücksicht oder wir hatten uns das gut abgeschaut. Es klappte prima. Selbst abbiegen an der Ampel war kein Problem.

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Nur mal nebenbei – es gibt in Vietnam 92 Mill. Einwohner, 47 Mill. Mopeds und mit 1 Auto auf 40 Einwohner gibt es im Vergleich zu Japan mit 1 Auto auf 2 Einwohner sehr wenig Pkw. Dies ist mehr oder weniger gewollt, d.h. Neufahrzeuge sind mit einer sehr hohen Steuer belegt.

Bei Birgit schwanden nach gut 2 Stunden ohne Akkuunterstützung die Kräfte. Noch schnell eine Fischerei, Friedhof und zurück ins Hotel.

Dusche und ab zum Flugplatz, alles gut geplant und ohne Stress. Unsere nächste Etappe – Saigon, oder besser Ho Chi Minh – wartete auf uns.

Nach der üblichen Wartezeit am Kofferband wurden wir von Kiem mit einem Strauß begrüßt, der uns für diesen Tag nur noch in das Hotel brachte. Auch hier gab es von der lokalen Niederlassung noch eine Aufmerksamkeit, zwei Ritschka – jetzt waren unsere Koffer endgültig zu klein.

20151231-Vietnam-IMG_2025Das Hotel lag direkt im Zentrum, das Zimmer war sehr schön aber leider ohne echtes Fenster, bzw. dieses führte in einen Innenhof und konnte nur mit einem ganz kleinen Spalt geöffnet werden. HCMC war ganz schön warm und um ehrlich zu sein, wir mussten eh mit der Klimaanlage schlafen – also ließen wir es dabei.

Wir hatten gerade noch Zeit uns für das Abendmenü 19:00 bis 21:00 Uhr vorzubereiten, dann ging es ins neunte Stockwerk.

Das Galabuffet war sehr reichhaltig und es spielte eine kleine Gruppe. Die Verlosung von ein paar Preisen erzeugte aber leider auch keine richtig Stimmung und so verließen wir als die Band gegen 20:30 Uhr aufhörte das Restaurant und machten uns auf die Suche nach zwei Pikolo Flaschen. Genommen haben wir dann in einem Delikat-Laden 😉 zwei kleine Rotweinflaschen.

Wir folgten einer Empfehlung und gingen gegen 23 Uhr zum Saigonfluss. An einem Kreisverkehr wo tagsüber der Verkehr quirlte, ging schon fast nichts mehr. Überall standen Mopeds, Menschenmassen und eine halbe Stunde vor Mitternacht brach der Verkehr völlig zusammen. Es regelte sich alles von alleine – die Polizei war kaum zu sehen.

Wir hatten noch einen Sitzplatz auf einer Verkehrsinsel im Kreisverkehr bekommen. Vor uns stand nach kurzer Zeit ein junges Paar mit Zwillingen – alle sehr freundlich und wir genossen unsre Weinflaschen. Es wirkte wie ein Volksfest und um Mitternacht gab es für 15 Minuten ein sehr schönes Höhenfeuerwerk mit Bildern (Mund, Smiley, Sonne mit Umlaufbahn, …).

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Der Rückweg als Fußgänger zwischen gefühlt 100.000enden Mopeds war eine Herausforderung, aber wir kamen ohne Problem im Hotel an.

Neujahr 2016

Wir waren 6 Stunden früher im neuen Jahr angekommen – Happy New Year !! -, haben wir jetzt 6 Stunden mehr? 

Nach dem wie immer guten Frühstück machten wir einen Rundgang durch die Stadt und waren nach 1 ½ Stunden wieder zurück im Hotel. Die Wärme setzte uns beiden ganz schön zu.

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Eine Stunde Pause, dann brachen wir noch einmal auf und suchten sowas wie ein Kaufhaus. Wir fanden tatsächlich eines und erstanden einen kleinen Koffer, angeblich Samsonite für all die Mitbringsel, etwas Unsicher ob er den Urlaub überlebt und ob wir ungeschoren durch den Zoll kommen.

In einem vietnamesischen Restaurant gleich um die Ecke aßen wir sehr preiswert für ca. 10€ Mittag.

Das offizielle Programm begann erst Nachmittags. Das sogenannte französische Viertel stand auf dem Programm. Ab jetzt in einem Pkw unterwegs. Wir fuhren mit ehrwürdigen Fahrstühlen in zwei mondänen aus der Kolonialzeit stammenden Hotels auf die Dachterrasse und ließen uns die Skyline erklären. Die ehemalige Hauptstraße vom Saigonfluß zur Kathedrale war von oben nicht mehr als solche zu erkennen.

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Das Rathaus am Ende der heutigen Flaniermeile (abends ohne Verkehr!) kommt dagegen sehr pompös daher und ist eines von dreien dieser Bauart in Indochina. Weiter ging es zum ehemaligen Regierungspalast, der heute als Unabhängigkeitspalast nur noch als Museum dient. Man sagt wegen Feng Shui, sei dieses Gebäude gegenüber einem Tierpark nicht mit Glück gesegnet. Die jeweiligen Präsidenten lebten nicht sehr lange und die neue Verwaltung bevorzugte einen anderen Platz, außerdem ist Ha Noi ja die Hauptstadt.

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Die Kathedrale nach dem Vorbild der Notre-Dame wurde komplett mit Material aus Übersee erbaut. Daneben befindet sich das größte und schönste Hauptpostamt Indochinas. Der Platz ist bevölkert von Touristen und insbesondere von Chinesen, die in Gruppen immer wieder auffallen.

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Es gab einmal 2 Mill. Chinesen in Vietnam, inzwischen nur noch ca. 800.000 aber dafür 2 Mill. Chinesische Touristen.

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Wir besuchen wieder einen Markt ähnlich wie in Ha Noi. Zum Abschluss ging es zur Chua-Vinh-Nghiem Pagode, wo wir gemeinsam mit unserem Guide vegetarisch zu Abend aßen. Aus “Gemüse” wurden u.a. solche Gerichte wie Peking-Ente gezaubert, die recht gut schmeckten.

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In der Pagode blühte ein Tempelbaum, dessen Blüten keinen Nektar enthalten – zu dem Kiem anmerkte – zu nichts zu gebrauchen, wie die Mönche

Beim Abendessen erfuhren wir dann noch so einiges mehr über Vietnam:

  • 92 Mill. Einwohner und 11 Mill. Beamte
  • Vietnam ist beim Kaffeeexport weltweit #2 nach Brasilien
  • Die BRD importiert jährlich für ca. 200 Mill. € Rohkaffee
  • Die DDR hatte damals in den Bergen ein Kooperation für den Kaffeeanbau gegründet. Den Namen der Firma gibt es noch heute
  • Goethe war Mitentdecker des Koffein
  • Deutschland baut keinen Kaffee an, hat aber die Kaffeekultur ganz maßgeblich beeinflusst
  • In Vietnam gibt es u.a. die Sorten Arabica (*), Robusta (**) und Excelsa (***), mit unterschiedlichem Koffeinanteil. Achtung nur in guten Läden kaufen!
  • Es gibt sogenannten Elephanten- oder Wildkatzenkaffee denen man die rohen Früchte zu essen gibt und die Bohnen im Magen der Tiere das erste mal fermentiert werden – sehr teuer, nicht auf einem Markt kaufen
  • Selbst das Militär hat eine eigene Bank

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02. Januar

20160102-Vietnam-IMG_5788Abfahrt halb neun zu den CU CHI Tunneln des vietnamesischen Widerstands.

Die ersten Tunnel wurden schon zu Zeiten der Franz. Besetzung gegraben aber der größere Ausbau mehrere Etagen tief erfolgte im Vietnamesischen Krieg gegen die Amerikaner. Ganze Dörfer lebten in 3 Ebenen unter der Erde nahe Saigon. Die kleinen Einstiege sind nur schwer zu bewältigen. Die Tunnel so angelegt, dass sie Gasangriffen und Flutung standhalten. Es ist beeindruckend unter welchen Bedingungen sie mit einfachsten Mitteln gegen die Amerikaner und die südvietnamesische Armee gekämpft haben. Eisenhower sprach damals von einem Dominoeffekt und wollte mit allen Mitteln verhindern, dass sich der Kommunismus in Indochina ausbreitet. “Wir Bomben sie zurück in die Steinzeit” ist später im Museum zu lesen.

Die Amerikanischen Soldaten haben sich weitab jeder Genfer Konvention unmenschlich gegenüber der Zivilbevölkerung verhalten. Mit Fotos haben sie ihre eigenen Gräueltaten festgehalten. Ca. 4 Mill. Vietnamesen wurden in diesem Krieg getötet aber nur 85.000 Soldaten der USA kamen sinnloser Weise ums Leben.

Kurzer Halt in einer Kautschukplantage auf dem Rückweg.

Dann ging es noch pflichtgemäß in das Militärhistorische Museum, welches vor der diplomatischen Anerkennung von Vietnam durch die USA “Museum der amerikanischen Gräueltaten hieß”. Die USA sind nicht zimperlich bei der Verfolgung ihrer Interessen und sehr darauf bedacht die Folgen dem Vergessen anheim zu stellen, man denke da nur an die jüngsten Ausrutscher als “Förderer” der Al Quaida oder dem destabilisierten arabischen Raum. …

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Der Vietnamkrieg war uns noch aus der Schule bekannt und Bilder von irgendwelchem Kriegsgerät in Siegerpose wollten wir nicht machen.

China Town war da schon eher interessant. Dort leben noch ca. 400.000 Chinesen, was unschwer an den Schriftzeichen zu erkennen war. Wir besuchten die Kantonesische Pagode Thien-Hau aus dem 19. Jahrhundert. Auch hier kann man Wünsche aufhängen (Räucherkranz gegen ein Entgelt). Bemerkenswert ist der Gemeinschaftsraum in dem neue Mitglieder begrüßt wurden und sie Unterstützung bei der Niederlassung fanden.

Da es in der Stadt viele CANON Geschäfte gab, ließen wir uns von Kiem in ein solches begleiten. Die Apparate waren bis zu 20% preiswerter als bei uns – verlockend.

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Wir wollten uns für den Tag bedanken und laden Kiem noch zum Kaffee ein. Die Bestellung überlassen wir ihm und sind ganz überrascht, wie gut vietnamesischer Kaffee schmeckt. Robusta enthält 20x mehr Koffein als Arabica und 15 Minuten nach Genuss kann man noch Schlafen gehen. Da der Kaffee pro Tasse durch ein kleinen Filter läuft, nennt man die vietnamesische Zubereitung auch Meditationskaffee.

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Kiem: Wenn früh am Morgen die alten Vietnamesen in den Straßen am Boden sitzen, dann meditieren sie nicht, sondern schauen beim Kaffeetrinken langen Beinen hinterher ;-)!

03. Januar

Es ging ins Mekongdelta.

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Die Pagode fiel aus. Wir fuhren gleich in die Stadt My Tho und bestiegen eine Boot. Jedes dieser Boote hat am Bug zwei Drachenaugen, um Gefahren abzuwenden.

20160103-Vietnam-IMG_2090Die Fahrt führte uns zur “Thoi-Sou” Insel, wo wir in eine sehr kleine Pferdekutsche umstiegen.

Die Überquerung des Mekong fand an einer Stelle statt, wo mehrere Inseln seitlich überdeckend nebeneinander liegen. Es gibt neun Mekongarme und dieser war so schon beeindruckend und an dieser Stelle ca. 2,5 km breit.

Nach der Kutschfahrt wurden wir touristenmäßig mit einem Honig, Limetten, Blütenpollen, Teegetränk bewirtet und – wie wir meinten – mit etwas lustlos vorgetragener Volksmusik beglückt.
Wir genossen den Tee aber bei Birgit stieg die Anspannung. Sie hatte die kleinen Holzboote gesehen, mit denen es weiterging.

500 Boote in einem schmalen Graben für je maximal 4 Passagiere kämpften regelrecht um die meisten Touristen-Touren. Wie immer wurde Birgit sehr gut beim Einsteigen geholfen. Es ging zurück zum Mekong, dort angekommen, besichtigten wir eine Hausproduktion von Banane/Karamell/Kokos-Sahnebonbon. Mit dem Boot ging es weiter in ein Restaurant, wo wir Elephantenohrfisch zum Mittag aßen. Kiem zeigte mir wie “Reisbälle” angefertigt werden, einen vollen Feigenbaum und ein originales altes vietnamesisches Haus eines ehemals reichen Mandarin.

Dann ging es zurück über den Mekong und doch noch zur Schlangenfarm, die wir eigentlich extra aus dem Programm gestrichen hatten. Naja war auch nicht so super. Die meisten Schlangen hatten sich irgendwo tief im Käfig verkrochen und waren außerdem durch die offenen Gitter nur schwer zu sehen bzw. konnten auch nicht fotografiert werden.

Die Autofahrt zurück nach Chan Tho dauerte dann gut 2 Stunden, die unser hupfreudiger Autofahrer souverän meisterte.

Wir folgten der Restaurantempfehlung und aßen am Fluss ganz untypisch Pizza. Da es am nächsten Tag sehr früh losging, verzichteten wir auf einen Stadtbummel.

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Noch ein Nachtrag. Als der Kaiser in Hue vor zwei Französischen Kanonenbooten kapitulierte, entstand eine französische Kolonie mit der Hauptstadt “Sigon” die Jahrzehnte später Deutschland als Reparationsleistung im deutsch/französischen Krieg (1870/71) angeboten wurde. Bismark hat wohl als Unterhändler abgelehnt – schade, denn Deutsch wäre wohl Amtssprache geworden. Aus Sigon wurde Saigon wo derzeit 8 Mill. Einwohner und 3 Mill. Zuwanderer leben (zum Vergleich Österreich hat 9 Mill. Einwohner). Im Mekong Delta leben ca. 20 Mill. Vietnamesen.

Unterwegs fielen uns Grabmahle auf Reisfeldern auf. Dazu ist anzumerken, dass es in einigen Gegenden Brauch ist, Verstorbene auf ihrem eigen Grund und Boden beizusetzen.

04. Januar

Straffer Zeitplan für die vorletzte Etappe unserer Reise. Wir sind um 04:00 Uhr aufgestanden und besteigen noch im Dunkeln ein Boot das uns zu den schwimmenden Märkten bringt. Stockdunkel, selbst die kleinen Boote sind kaum beleuchtet und ein Fischerboot erkennt man nur an der Kopflampe des Fischer, der gerade die Netze kontrolliert.

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Es rumpelte und der “Kapitän” rannte mit einem Haken nach hinten. Er hatte eine (3?) treibende Rettungsweste erwischt, die sich in der Schraube verfangen hatte. Nach kurzer Zeit ging es weiter.

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Als wir ankamen, war es noch dunkel. Die voll beladenen Boote lagen miteinander vertäut im Fluss und so langsam kam Bewegung in die Szenerie. Käuferboote kamen heran und es wurden jeweils größere Mengen oder ganze Schiffsladungen gehandelt. Jedes Boot zeigte an einer Stange die jeweilige Ladung/Ware an – übrigens alles landwirtschaftliche Produkte.

20160104-Vietnam-IMG_5996Wir fuhren 2,3 Mal durch den “Markt” bis es hell war, dann ging es zurück in den Sonnenaufgang. Uns entgegen kamen unzählige Touristenboote, gefühlt mehr als Marktboote. Also Glück gehabt, dass wir so früh raus mussten. Nach dem Frühstück CheckOut. Dies war das einfachste Hotel und das erste, welches die Pässe einbehielt und das Zimmer kontrollierte.

Wir verabschieden uns von Kiem und stiegen noch einmal in den Flieger, eine TurboProp Maschine, die uns nach Phu Quoc flog.

Dort wurden wir vom Hoteltransfer des Thien Hai Son Resort erwartet, d.h. unser individuelles Programm über 10 sehr erlebnisreiche und sehr schöne Tage war zu Ende.

Zeit einmal Danke zu sagen. Unsere Reiseleiter kannten durch ihre Berufsausbildung alle die DDR was uns wohl als ehemalige Ossi den Kontakt erleichterte. Sie sprachen gut Deutsch haben uns sehr viel erklärt und vermittelt und waren vor allem sehr hilfsbereit. Insbesondere klappte es sehr gut, die Geschwindigkeit so anzupassen, dass Birgit das ganze Progamm super meistern konnte.

Viel, viel Geschichte – so richtig verarbeitet haben wir das heute noch nicht – die vielen schönen Pagoden, Tempel und die interessante Architektur. Heute schon in unserem Gedächnis sind die sehr freundlichen Vietnamesen – wir haben uns sehr wohl gefühlt und das trotz Verkehrschaos, und heillosem Kabelsalat. Ein faires Angebot von Asia Sky Tours. Danke.

04. bis 08. Januar

Wir verbrachten noch ein paar schöne Tage am Langen Strand mit sehr viel Sonne gefühlt deutlich über 30 Grad und Wassertemperatur von ca. 30 Grad. Die Bungalowanlage des Thien Hai Son Ressort war sehr schön angelegt. Man konnte im Hotel sehr gut und preiswert essen und der Sonnenuntergang am Strand war phänomenal.

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Der Ort “Duong Dong” glich allerdings eher einer Baustelle. Hier entsteht noch viel, viel mehr Tourismus.

Es war alles sehr stark von dem Tourismus geprägt. Es kommen sehr viele Touristen aus Russland, d.h. Menükarten sind eher in Russisch und mit Englisch hatten wir so einige Probleme. Wir kriegten sogar noch die Kaffeefilter und werden zu Hause vietnamesischen Kaffee probieren.

Unsere Abreise am späten Nachmittag des 08. Januar stellte uns vor das Problem, wie wir uns tagsüber kleiden und auf die Minus 5 Grad in Berlin vorbereiten sollten. Aber auch das klappte und nach gut 24 Stunden waren wir dann wieder in Berlin.

(zusammengeschrieben von Jens)

Unsere Mitbringsel:

  1. 20160109-Vietnam-IMG_6059 Current Coin Collection
  2. 2 Vietnamesische Hüte mit Monogramm, heil in Berlin angekommen
  3. Tasche mit Monogramm
  4. 2 Ritschka aus Metall
  5. kleine Handtasche
  6. Seidenschal
  7. T-Shirt bestickt
  8. Kaffee: 1x Weasel Coffee (Wildkatzenkaffee, 4x 18g) / 1x 100g Robusta Bohnen / 1x 250g gemahlenen Robustakaffee / 1x 250g gemahlenen Arabicakaffee
  9. 2x Filter für Meditationskaffee (vietnamesischer Kaffee)
  10. Silberkette mit blauer Perle als Anhänger
  11. Gesticktes Vietnambild
  12. Vietnamesische Frauenskulptur aus Holz
  13. Kranich aus Holz
  14. Dschunke aus Holz
  15. 2x Stäbchenpaare und eine Packung Stäbchen (5 Paare)
  16. 4x Stäbchenablagen
  17. Handgefertigter und bemalter Lampion
  18. Bemalte Holzdose
  19. Lichtempfindliches Cannon Objektiv mit Objektivtasche
  20. Koffer um alles weg zu kriegen
  21. Bienenpollen, Kokos-Karamell-Bonbon, Reispapierblätter

nur 1600 Bilder und diverse Kurzfilme 😉

Reiseagentur:
Asia Sky Tours GmbH, Karl-Marx-Allee 120, 10243 Berlin

Unsere Reiseleiter:
– Ha Noi: Hr. Vu Van Hai, haivu1158(at)gmail.com
– Hue: Hr. Ngyen (Van?) Jostho, jostho.nguyen(at)gmail.com
– Saigon: Hr. Le Quy Kiem, quykiem48(at)yahoo.com

Literatur:
Vietnam, Stefan Loose Travel Handbücher, 2015, DuMont Reiseverlag, ISBN 978-3770167425

 

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