2016 Kroatien-Törn

Der „Dackel“-Törn

Von Trogir nach Dubrovnik, 2016

Am Letzten Samstag im September trafen wir, Dietmar als Skipper, Silivia, Norbert, Birgit, Stefen, André und Jens uns als Crew in Seget bei Trogir.

20160924_Kroatien_IMG_2887_small2 Die Yachtübernahme war für 17:00 Uhr vereinbart. So konnten wir vorher noch den Einkauf erledigen. Dank des Taxi-Shuttle war es möglich, zwei voll beladene Einkaufswagen ruck, zuck aus dem Kaufland in die Marina zu schaffen. Die Bierstiegen kollabierten schon beim Transport, sodass wir beim Umladen viel Zeit mit „48-heb-auf“ verloren ;-).

Unsere Sun Odyssee 469 „Mirage“ lag am äußeren Ende des Stegs. Nach der kurzen und schmerzlosen Übergabe – die aus einmal alle Motoren an und wieder aus bestand – ging es mit dem Wassertaxi nach Trogir zum Abendessen.

Don Dino, Empfehlung von Norbert, hatte ein sehr gutes Essen zu bieten. Zusammen mit dem Ambiente und dem „Verdauer“ war es ein gelungener Auftakt für unseren Törn. Das erste und letzte Mal waren wir dann pünktlich zur vereinbarten Nachtruhe in den Kojen.

Wir hatten das Verhältnis 50:50 Segeln zur Übung gewählt und begannen am Morgen damit, uns mit der Yacht vertraut zu machen. Jeder hat einmal rückwärts am freien Steg anlegt.

20160925_Kroatien_IMG_2902_small2 Anschließend ging es nach Hvar, genau nach Sveti Klement in die ACI Marina Palmizana. Der Wind frischte noch etwas auf, so dass wir bei schönstem Sonnenschein zur Insel vor Hvar segelten. Dietmar hatte einen Wachwechselplan vorbereitet. Jede Stunde wechselten demnach Navigator und Steuermann.

In der ACI Marina sah es zunächst nach viel Platz aus. Aber dann kam die Überraschung. Für eine Regatta mussten Liegeplätze freigehalten werden. Da dies nicht so schnell verständlich war, gelang das erste Anlegemanöver nicht ideal.

Wir waren etwas spät dran, als wir das Speedboot bestiegen, das uns nach Hvar brachte. Das Wassertaxi kam nicht ins Gleiten, trotzdem brachte der Motor es auf eine unheimliche Geschwindigkeit. In Hvar hatten wir gerade noch Zeit über den Marktplatz zu gehen, bevor die Dämmerung die Stadt erreichte. Auf dem Weg zur Festung Spanjola wurde es dunkel.

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Diesmal waren die Frauen für die Restaurantwahl zuständig und entschieden sich beim Rückweg für ein verstecktes Gartenrestaurant. Das Wassertaxi holte uns nach dem ausgiebigen Abendessen wie verabredet wieder ab.

Trotz gut 20 Meter Wassertiefe konnte man in der Marina bis auf den Grund schauen. Am nächsten Tag bot sich eine gute Gelegenheit für Dietmar an seiner Anleitung „Ankern“ zu arbeiten. Wir ließen also ein paar Mal den Anker runter, bevor wir ablegten.

20160926_Kroatien_IMG_2919_small2 In Seget hatten wir noch den Salon für das Frühstück genutzt, ab Palmizana bevorzugten wir den größeren Tisch im Cockpit. Natürlich reichhaltig gedeckt, mit allem was wir hatten, also sehr ausgiebig. Dietmar musste zum Ablegen eine Zeit festlegen.
Wir wollten nach Lastovo, der am weitesten vom Festland entferntesten Insel unseres Törns. Dort gab es in kleinen tiefen Buchten ein paar ungenutzte U-Boot-Bunker. Einer davon im Naturschutzgebiet war unser Ziel.

Das schöne Wetter hielt: Sonnenschein im Überfluss aber dafür mussten wir weite Strecken mit Motor bzw. Motorunterstützung fahren.

Die Hauptinsel mit den viel kleinen Buchten und vorgelagerten Inseln ist nur ca. 46 km2 groß: ein malerischer Fleck, den wir am zeitigen Nachmittag erreichten. Wir ankerten direkt vor einem der Bunker, dessen Einfahrt leider zwei andere Segler als Liegeplätze gewählt hatten. Das Wasser war mit deutlich über 20 Grad zum Baden perfekt. Um an Land zu kommen, ließen wir unser Dingi ins Wasser. Dank einer elektrischen Winsch eine einfache Übung. Am Abend gab es Chinesisch Süß/Sauer mit Hühnerfleisch. Dank Uncle Bens keine wirklich große Herausforderung aber dafür um so schmackhafter. Nach diesem tollen Tag saßen wir noch lange bei Wein und Bier zusammen.

20160927_Kroatien_IMG_2927_small2 „Wecken“ gegen 07:00 Uhr! Die Sonne kam gerade in die Bucht als das Frühstück fertig war. Nicht nur das Ankern wurde gefilmt, sondern auch das Bergen mit einer Rettungstaille. André musste künstlerisch über Bord fallen und sich anschließend Bergen lassen. Wie am echten Set natürlich mit mehreren Einstellungen.

Die für diesen Tag geplante Strecke nach Korcula war nicht so lang, sodass wir uns erst gegen Mittag auf den Weg machten. Wieder wenig Wind. Mit unter 5 kn bewegten wir uns vorwärts und mussten dann aber wieder den Motor zur Hilfe nehmen.

Obwohl im Hafen von Korcula noch viel frei war, kamen wir nicht hinein. Wir konnten nur vermuten, dass Viele reserviert hatten oder die Regatta noch lief und dort Station machte. Da wir nicht die Einzigen waren, beeilten wir uns, um den von Dietmar schon vorsorglich gewählten Ausweichhafen in Lumbarda zu erreichen. Dort bildete sich schon eine kleine Schlange und der Hafenmeister hatte einiges zu tun. Wir bekamen einen guten Platz. Nach uns war auch dieser Hafen schnell voll.

Erst Duschen und Einkaufen dann machten wir uns auf die Suche nach einem passenden Restaurant. Für die uns empfohlene Konoba waren wir etwas zu spät dran, aber wir fanden noch eine, in der es gemütlich zuging. Als dann endlich der Fisch auf den Tisch kam, waren alle versöhnt.

Korcula wollten wir uns trotzdem nicht entgehen lassen und fuhren am Morgen zurück.
Wie vermutet, hatten wir keine Probleme einen Liegeplatz zu finden. Stefan und Jens wollten unter Dietmars Anleitung in dem engen Hafen anlegen üben. Die anderen gingen schon mal an Land. Jeder 3x Anlegen mit jeweils steigenden Schwierigkeitsgrad:
Mooringleinen beachten, enge Durchfahrten, Wenden in der Gasse – zum Glück hatten wir das Bugstrahlruder … Auch wenn wir aufgeregt waren, hat es sehr viel Spaß gemacht. Anschließend gingen auch wir erleichtert in die Stadt.

20160928_Kroatien_IMG_2967_small2 Nach gut zwei Stunden verließen wir Korcula in Richtung Okuklje, dort bieten ein paar Restaurants bei Einkehr kostenfreie Liegeplätze an.

Unterwegs wieder einmal Baden, diesmal mit Schleppleine und von der Fock bei gut 1 kn gezogen. Auf Sichtweite fuhr ein Yacht neben uns und drehte plötzlich um, dann wieder voraus und plötzlich sahen wir warum. Zwischen den Insel zog ganz gemächlich eine Delphinschule hindurch. Großes Erlebnis.

Wir lagen gut in der Zeit, so dass nach dem Ankerbier in Okuklje noch eine Erfrischung drin war. Dann ging es um die kleine Bucht zu Fuß zum Restaurant, unterwegs bewunderten wir einen sehr schönen Kaktus mit Früchten …

Wir speisten wieder einmal sehr gut und der Hauswein schmeckte hervorragend. Nach einigen Scheidebechern ging es im Schein der Taschenlampen zurück. Vorbei am Kaktus und André sagte, dass die Früchte essbar sind. Dietmar griff sofort mutig zu.

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„Sie schmecken wie Dattel“ wollte Dietmar wohl sagen … wir verstanden nur „… wie Dackel“. Ob dies an den kleinen, feinen, kaum sichtbaren Haarnadeln lag die Dietmar in Mund und Händen hatte?

Der Abend endet trotz der Fusseln im Mund lustig, mit dem landestypischen Sliwowitz zur Desinfektion.

Über der Bucht in Okuklje wacht eine kleine Kapelle. Der Weg hinauf war bei den sommerlichen Temperaturen etwas beschwerlich, aber die Aussicht hat uns entschädigt.

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Wieder zurück machten wir die Yacht klar. Wir wollten nach Ston, durch den Stonski-Kanal die alten Salinen besichtigen. Kurz vor dem Kanal fiel uns auf, dass wir evtl. Probleme mit der Tiefe bekommen könnten. Die Fahrrinne war sehr schmal, hatte maximal drei Metern Tiefe und sollte zur Versandung neigen. Mit unseren 2,60 m Tiefgang etwas zu gewagt. Da wir kein weiteres Schiff ausmachen konnten, verzichteten wir und ankerten vor der Einfahrt zum Kanal.

20160930_Kroatien_IMG_2980_small2 Nach dem Mittagssnack mit viel Obst, Gemüse und landestypischer Wurst – wie immer von Dietmar zubereitet – ging es bei mageren Wind weiter. Unterwegs hatten wir noch einmal Gelegenheit, mit Schleppleine baden zu gehen.

Die neue ACI Marina in Luka Slana erreichten wir im Abendrot. Das vorletzte gemeinsame Abendessen wollten wir auf der „Mirage“ einnehmen. Nudeln mit Bolognese a la Barilla, aufgebessert mit allem was die Küche hergab – super. Zweimal selber Kochen und trotzdem hatten wir noch für gut 1,5 Tage Lebensmittel übrig, die wir der nächsten Crew hinterließen.

Bis Dubrovnik war es nun nicht mehr weit, weshalb wir wieder die Zeit für Hafenmanöver nutzen wollten. Die neue Marina bot dafür viel Platz aber leider beschwerte sich nach einigen Runden eine Mannschaft und wir mussten den Hafen verlassen.

Bis nach Dubrovnik waren es etwas mehr als 2 Stunden. Die Marina ist auch Charter-Stützpunkt. Zeitiges Erscheinen sollte den Liegeplatz für den Crewwechsel sichern. Wir kamen gegen 14:30 Uhr an, als schon starke Anreise herrschte.

Dietmar hatte ein gemeinsames Abendessen organisiert. Wir wollten uns in einem Restaurant mit einem Teil der neuen Crew treffen. Dies ließ sich gut mit der Familienzusammenführung der Raabe’s verbinden. Birgit war nach Dubrovnik nachgereist und kam so in den Genuss des Taxiservice und konnte gleich noch die „Mirage“ besichtigen.

20160930_Kroatien_IMG_3013_small2Nach einem kurzen Stadtbummel in der beeindruckenden Altstadt trafen wir uns vor der Altstadt am Brunnen. Die Sonne war schon untergegangen und Dario, unser Taxifahrer, fuhr uns zu einem tollen Aussichtspunkt hoch über Dubrovnik. Nach diesem kurzen Zwischenhalt ging es in die Konoba Dubrava.
Fleisch und Fisch waren vorbestellt, da dies in einem speziellen Garverfahren zubereitet wurden. Wir konnten sogar einen Blick in die Küche werfen, wo unter mit Glut bedeckten Tondeckeln, die Speisen über mehrere Stunden garten. Der Fisch war Oktopus, der richtig fleischig – fast wie Hühnerfleisch – schmeckte. Das Essen war ein Traum.

Hier endete dann praktisch die gemeinsame Fahrt. Jens begleitete seine Frau, Andre blieb noch eine Nacht auf der Yacht. Zeitig ging es am Morgen für Birgit und Stefan zum Flughafen. Dietmar bekam eine neue Crew und die übrigen blieben noch ein paar Tage in Dubrovnik.

Last but not least – an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an Dietmar. Im Namen aller Teilnehmer möchte ich mich für diese schönen Tage und die Vorbereitung bedanken.

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Beim nächsten mal bringen wir richtige Datteln mit. Dackel ist nicht so gut bekömmlich.

Jens Raabe

 

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