2022 Hurtigruten mit „Kong Harald“

Die Hurtigruten-Reise planten wir bereits im Herbst 2021 voller Optimismus, dass Corona im kommenden März uns wohl gesonnen wäre. Wir wollten Nordlichter sehen aber auch schon etwas mehr Tageslicht haben. Wettertechnisch die ungünstigere Zeit aber mal sehen …

Noch 4 Wochen vor dem Termin sah es dann wacklig aus, aber wir entschieden uns für die Reise. Die Coronamaßnahmen fielen kurz vorher eine nach der anderen und wir waren froh dabei zu sein.

Die übliche Kofferpackpanik vorab, aber der vorbereitete Rollstuhl blieb zu Hause. Stattdessen sollte der Rollator mit auf‘s Schiff. Die Anreise erfolgte über Amsterdam (Schipol). Der Service klappte sehr gut. Obwohl wir einen eigenen Rollstuhl angemeldet hatten, organisieren sie alles, so dass wir bequem das Terminal wechseln konnten.
In Bergen angekommen – Herzklopfen – unsere Koffer kamen und kamen nicht über das Band. Die Dame vom Service unkte schon – bei KLM fehle wohl öfter mal was …  aber wir hatten Glück, alles da.
Der „Tide“ Bus stand schon bereit und Gitti konnte den Mitteleinstieg nutzen. Sehr steiler Einstieg aber mit Haltegriffe und hinten konnte der Bus abgesenkt werden. Überhaupt wuchs sie während der Reise so einige Male über sich hinaus.
Wir wurden bis vor den Hurtigrutenanleger gefahren und gaben dort unser Gepäck auf. Bordkarten und ein paar Informationen gab es in einem Umschlag. Alle Umsätze auf dem Schiff gingen auf eine Bordkarte – das tat dann nur einmal weh ;-). Das Gepäck wurde während der Sicherheitsbelehrung vor die Kabine gebracht. Unsere Kabine war die 509 (Bb), im Vorschiff und auf dem Deck mit dem Rundgang. Schön ruhig, mit direkter Aussicht, nur ggf. Gäste auf der Gangway rund um die „Kong Harald“. Sie wurde übrigens 1993 in Dienst gestellt und in Stralsund gebaut.

Wir buchten noch den Ausflug zum „Alnes Leuchturm“, der nicht auf dem Programm stand und bekamen vom Expeditionsteam rund um „Onkel Heinz“ (Reiseleiter Heinz Erbacher) eine kurze Einweisung. Nordlichter kämen wohl erst ab Tag 4!! Diese Expeditionsteams gab es übrigens erst seit 2015.
Dann die Überraschung. Klarer Himmel und gegen 22:30 Uhr gab es den ersten und gegen 02:00 Uhr den zweiten „Polarlichtalarm“. Wie empfohlen haben wir die erste Aussicht genossen – ohne Fotostress. Aber es gab bereits einige gute Aufnahmen, die selbst mit dem iPhone gelangen.

Am Samstag (2) erreichten wir Ålesund.
Die Nacht war sehr ruhig. Überhaupt war es verhältnismäßig warm, moderater Wind – eher frühlingshaftes Wetter. Ich konnte wie üblich in der ersten Nacht nicht sehr gut schlafen.
In Ålesund (Olesund) ging es um 10:00 Uhr in den Bus. Gitti durfte über das Car-Deck an Land, dort ist quasi ein PKW Fahrstuhl und somit kein gezeitenabhängiges Gefälle. Alle sehr hilfsbereit. Ich vermutete da bereits, dass wir den Rollator umsonst mitgenommen hatten. An Bord eigentlich nicht zu gebrauchen und die Busausflüge ließen sich alle anders organisieren.
Die Besichtigungstour führte uns u.a. zu dem Aussichtspunkt am Leuchtturm, eine alte Kirche und einem Aussichtspunkt über der Stadt. Der Leuchtturm gefiel nicht nur wegen der schönen Aussicht. Im Inneren hingen diverse Aquarelle, die in dem besonderen Licht sehr schon anzusehen waren. Diese ersten Eindrücke knüpften an unser sehr guten Erlebnisse vor fast 10 Jahren, 2013 in Norwegen an. Eine Erlebnisreise ganz besonderer Art.
Auf dem Schiff sind sonst so ca. 560 Gäste unterwegs, aber coronabedingt auf dieser Reise nur ca. 230 (50% deutschsprachige) Teilnehmer. Es gab außer den normalen Hygienemaßnahmen keine weiteren Beschränkungen. Selbst die Plexiglasscheiben wurden demontiert. Ab der nächsten Tour sollte die Kong Harald dann bereits zu 100% ausgebucht sein. Wir hatten also Glück. Auf dem Schiff war das Expeditionsteam rund um „Onkel Heinz“ und dadurch gab es sehr viele Informationen in Deutsch.
Wir lernten ein bayerisches Ehepaar kennen und spielten nach den Abendessen mit Elke und Franz u.a. SkipBo.

Am Tag Drei (3) – erreichten wir Trondheim. Wir hatten den Nidarosdom bei unserer Caravantour schon einmal besichtigt. Trotzdem buchten wir diesen Ausflug, um an der sehr informativen Stadtrundfahrt teilzunehmen. Kurz vor dem Gottesdienst kamen wir mit unserer der Gruppe noch in den Dom hinein. Der Chor probte bereits, was der Besichtigung eher dienlich war. Der Klang im Dom ist unbeschreiblich. 9700 Orgelpfeifen sollen es wohl sein, die für 3 Orgeln im gesamten Dom verteilt sind.
Die Zeit reichte dann noch für einen Aussichtspunkt bevor es mit dem Bus hinab und wieder aufs Schiff ging.

 

Am Vormittag schien noch die Sonne aber dann zog es sich etwas zu. Die sehr hohe Wahrscheinlichkeit für Polarlichter nutzte uns somit leider nichts. Der Himmel war bedeckt.
Das Expeditionsteam hielt jeden Tag ein informativen Vortrag und erklärte die Ausflüge des kommenden Tages.

Am Montag (4) war ein bedeutendes Etappenziel der Nordroute die Stadt Bodø. Die längste Fahrstrecke an einem Tag, u.a. über offenes Wasser. Es gab ein paar ViewPoints, u.a. einen Leuchturm, der zwar sehr schön in der Sonne zu sehen war, aber wegen fehlender Wellen eher unspektakulär rüberkam. Das Wetter war super. Später keine Sonne aber nur max. 1,5m Welle bei 12s, d.h. kaum zu merken.
Wir überquerten den Polarkreis nun schon zum dritten Mal, diesmal mit Zertifikat und Taufe. Auf einer Insel markierte nach wie vor ein stilisierter Globus die 66Grad 33Minuten.
In Bodø liefen wir in Rtg. Stadt und kauften ein paar Kekse. Zwischenzeitlich kam die Sonne raus, aber es zog sich schnell wieder zu. Ein Sonne/Wolken-Mix, erträgliche Temperaturen – schönstes Urlaubswetter für diese Jahreszeit.
Wir ließen unsere Kabinenheizung richten und dabei erzählte der Mechaniker, dass die Kong Harald im Oktober auf Hybridbetrieb umgestellt wird. Die Fjorde können zukünftig dann ohne Schiffsdiesel befahren werden.
Die Überfahrt von Bodø zu den Lofoten nach Svolvær zog sich hin. Wir waren erst am späten Abend in Svolvær und hatten eine halbe Stunde Zeit in die Stadt der Lichter zu gehen.
Anschließen wieder Spieleabend mit Elke und Franz und wir genehmigen uns einen Trolltrunk. Es ging zwar nicht durch den Trollfjord (nur im Sommer) aber der Anlass blieb natürlich bestehen. Der Trolltrunk war übrigens ein Fruchtpunsch ohne Alkohol.

 

Nachdem wir den 4. Tag – ohne Ausflug – zur Erholung genutzt hatten, stand für diesen Nachmittag (5) die Besichtigung von Tromsø an. Der Weg zu den Bussen war etwas weit und das Expeditionsteam schlugen vor einen Rollstuhl vom Schiff auszuleihen. Das ging dann super und wir konnten gut mithalten. 
Mit dem Bus ging es zuerst in die Polaria mit einem Kino über die Arktis und eine  Robbenfütterung/Vorführung. Anschließend ein Besuch der Eismeerkathedrale. Eigentlich eine katholische, schlichte Kirche, die nicht nur durch ihre Form sondern auch durch das rückseitige Mosaikfenster bekannt ist. Das Mosaikfenster wurde entgegen dem Willen des Architekten erst später eingefügt. Den steilen Aufstieg konnten wir dank eines Fahrstuhl und kräftiger Hilfe umgehen, aber runter ging es dann ganz langsam. Gitti saß ganz still in ihrem Rollstuhl. 😉
Zur Seilbahn und der schönen Aussicht vom Fjellheisen ging es dann zu Fuß bzw. mit den Gehstützen. Von der Platform hatte man eine super Aussicht, die noch durch das Licht der untergehenden Sonne betont wurde.
Wieder ging ein Tag mit wundervollem Wetter zur Neige und da der Himmel sternenklar war, konnten wir noch einmal Polarlichter bewundern.

 

Honnigsvag / Nordkap (6). Den Ort erreicht man – geschützt vor der unwirtlichen Barentsee – über eine Meerenge zw. der Insel Magerøya und dem Festland. Die Inseln vor der Küste werden von den Samen für die Rentierzucht genutzt. Im Frühjahr werden sie mit Booten/Lkw hinübergebracht und im Herbst schwimmen sie die gut 1,5 km selbst.
Eigentlich ist der gesamte befahrende Küstenabschnitt Land der Samen. Sie wurden aber erst in den letzte Jahrzehnten als Volk anerkannt.
Für heute war wenig Wind und Sonnenschein angesagt. Diese Kombination gab es am Nordkap sehr, sehr selten – also wieder beste Wetterbedingungen für uns. Wie stark dies vom Wetter abhing merkten die Postsschiffe der nächsten 2 Tage – dieser Ausflug wurde abgesagt.
An der Pier viel Eis. Bis zum Bus ein weiter Weg. Wir konnten bis zum Bus wieder den Rollstuhl verwenden. Am Nordkap muss Gitti dann ihre Spikes anlegen, und zu Fuß gehen.
Perfekte Wetterbedingungen, bestes Fotowetter und es gelingt einigen auch ein Schnappschuß von einer dicht vorbeifliegenden Militärmaschine (Nato-Manöver – cold response).

Unsere Reiseleiterin war eine Thailänderin, die nicht nur Deutsche Reisegruppen begleitet sondern auch Thailänder (der Thailändische König war vor vielen Jahren mal am Nordkap). Normalerweise liegen im Hafen 1..2 Kreuzfahrschiffe und dazu kommen das ganze Jahr individuelle Touristen. Sogar Heinz sein Traktorabendteuer – wir trafen ihn vor 9 Jahren in Schweden – war immer noch hinlänglich bekannt.
Wegen Corona waren nur 2 Hurtigrutenschiffe da, d.h. eine ganz entspannte Sache. Als wir das Kap verließen standen da nur unsere 2 Ausflugsbusse.

Am Abend nutzte Jens noch die Chance für eine Schneemobil-Safari. Start im Hafen Kjellefjiord und Ankunft in Mehavn. Super Sache und die Gruppe wurden unterwegs noch mit Polarlichtern belohnt. Bevor es vom Hochland wieder runter zum Hafen ging, waren diese schwach aber doch gut zu sehen.

Schneemobil fahren auf verharschten Schnee ist etwas anstrengend. Wenn man es nicht gewohnt ist, erfordert die Lenkung doch einigen Kraftaufwand. Aber es hat tollen Spaß gemacht.

In Kirkenes (7) wollten wir uns das Schneehotel ansehen und Birgit wollte unbedingt Husky sehen/streicheln. Für diesen Ausflug konnten wir wegen dem Schnee den Rollstuhl nicht nutzen. Gegen 09:20 legten wir an und mussten über die vereiste Pier zu den Bussen. Dank Spikes ging aber alles gut.
Kirkenes hat einige Besonderheiten zu bieten. So dicht an der Russischen Grenze und so weit im Norden gab es schon immer eine enge „Kooperation“. Einwohner können jeweils 50km visafrei in das andere Land einreisen. Kirkenes selbst hat ca. 3500 Einwohner aus 70 Nationen aber 3 Einkaufszentren. Die Bedeutung für den grenznahen Handel ist nicht zu übersehen.
Da die Nordpassage immer besser schiffbar wird und diese Route ca. 40% Zeitersparnis für die bedeutenden Märkte ergibt, bekommt Kirkenes eine immer stärkere Bedeutung im Welthandel. In einigen Jahren, wenn der Anschluss an die Eisenbahnlinien erfolgte, das Containerterminal fertig ist, wird man das Kirkenes wie wir es besichtigten, wohl nicht wiedererkennen.
Unser Reiseleiter für das Schneehotel war aus dem Rheinland, sprach super Englisch und natürlich deutsch 😉 – Er führte uns erst zu den Husky und wir konnten dadurch die Abfahrt der Hundeschlitten mit ansehen. Wichtig! Man solle sich nie in den Weg eines Hundeschlitten stellen. Die Hunde halten nicht an!
Die Alaskahusky sind nicht „reinrassig“ – es sind Kreuzungen verschiedener Rassen, mit dem Ziel ausdauernde Hunde zu züchten. Sie waren sehr zutraulich, d.h. Birgit kam voll auf ihre Kosten.
Dann auf zum Schneehotel. Aufgebaut wie ein Iglu, wird es mit ein paar Tricks auch Sommerfest gemacht. Innen sind stabil -4Grad. Zur Übernachtung bekommt man spezielle Schlafsäcke aber die „Zimmer“ haben kein WC, o.ä. Die Sanitäreinrichtungen sind im Hauptgebäude – eine kleine Herausforderung in der Nacht.
Die Einrichtung ist durch die schönen Eisskulpturen und Bilder super anzusehen. Am Tage gibt es keine Hotelgäste. Alle Zimmer sind zugänglich und schön gestaltet aber uns wurde schon bei der Besichtigung kalt. So mundeten der warm Saft und die Rentierwurst anschließend hervorragend.
Die Tour wurde durch eine Aussicht über Kirkenes abgerundet.
Birgit quälte schon seit einiger Zeit ein Husten – wir taten dies als eine übliche Erkältung ab, sie hatte wohl irgendwo im Zug gesessen.
Die Kong Harald hatte gewendet. Es ging wieder zurück. In Kirkenes stiegen ca. 90 Passagiere aus und 30 neue kamen an Bord. Onkel Heinz offenbarte in einem Tagesbriefing, dass die folgenden Tage wohl wie im Fluge vergehen würden. Die Südtour ist einen Tag kürzer und es sind deutlich weniger Aktivitäten möglich.
Das Wetter wurde schlechter. Erst nur bewölkt aber in Vardø gab es dann schon kalten Wind. Der Besuch der dänischen Festung wurde zu einem Balanceakt. Das Denkmal über die Hexenverbrennung habe ich nicht erreicht.

 

Am nächsten Tag in Hammerfest (8) war leider keine Stadtbesichtigung möglich. Da der Hafen saniert wurde, lag das Schiff an einem Industrieterminal. Von dort aus konnte man aber die Struve Meridianstatue besichtigen. Struve hatte mittels Triangulation den Erdumfang vermessen und diese Säule ist eine von 32 Säulen, welche davon zeugt. Die Differenz zu den heutigen Messung betrug nur 12m, was eine technische Meisterleistung war.
  Birgit machte nach dem Frühstück einen Antigentest – POSITIV -, bei mir nichts.
Jetzt also Selbstisolation und nur noch Aufenthalt im Freibereich. Nicht so schlimm. Außer Erkältungssymptomen ging es ihr eigentlich gut und für die Rücktour hatten wir ja nichts mehr gebucht.
Ich übernahm den Zimmerservice. Am Abend dann also nur eine Kartenrunde zu Dritt.
Als Vortrag gab es „Die Reise zum Südpol“ (Scott versus Amundsen) – sehr interessant präsentiert und eigentlich ein Lehrstück der Überheblichkeit. Amundsen erreichte sein Ziel quasi durch das Studium der Samen und Inuit, d.h. durch eine angepaßte leichte Ausrüstung während Scott den Wettlauf und sein Leben mit all der schweren Technik verlor.
 Bei uns kam schlechtes Wetter auf. Es zog ein dickes Tiefdruckgebiet nordwärts und wir mussten da durch. Bis zum Abendessen hielt das Wetter noch einigermaßen. Der Kapitän nahm einige kleine Umwege, so dass wir vorwiegend in geschützten Gewässern fuhren.

 

Vesterålen (9), eigentlich die große Schwester der bekannteren Lofoten. Das Tiefdruckgebiet in Sturmstärke brachten Böen bis 10 Bft und es sollte 4..5m Wellen geben. Die Verhältnisse sind so schlecht, dass die Route angepasst werden musste und die Ausflüge ausfielen. Der Kapitän versuchte die Risøyrenna zu befahren, was wohl in den Morgenstunden noch nicht möglich war. Das Problem war der Seitenwind, der auf das relativ hohe Schiff drückte. Rechts und Links nur ca. 50cm tief wurde die Rinne auf 7m ausgebaggert. Bei extremen Niedrigwasser kann selbst unser Schiff diese nicht befahren. Risøyhamn ein Ort südwestlich auf der Insel Andøya war Namensgeber – übrigens die größte Insel Norwegens – an deren nordöstlichen Zipfel Andenes liegt, wo wir seinerzeit den Waal-Ausflug unternahmen.
Die Passage klappte hervorragend und damit blieb uns der Umweg außen um Andøya herum, durch den Atlantik erspart. In diesem Falle wären wohl alle Häfen ausgefallen und wir wären direkt nach Bodø gefahren (geschaukelt). Eine 2. Entscheidung stand noch an der Ausfahrt in die Hole-Bucht zwischen den Lofoten und dem Festland an.
Der Seegang erlaubte die Anfahrt von Svolvær. Starker Seegang dorthin zwang Birgit schon mal ins Bett, aber dann konnte Jens bei heftigen Regen noch einmal in Svolvær aussteigen. Mal sehen was die Überfahrt an Überraschungen bereithielt.

Die Überfahrt von Svolvær nach Bodø war eine Sturmfahrt, die dieser Tour das besondere Etwas verpasste. Wir verschliefen gut 4,5 Stunden heftigen Seegang, d.h. wir versuchten es. Es rumpelte doch ordentlich so weit vorne im Schiff. Es ging für uns ohne Seekrankheit aus! Der Kapitän bestätigte anderentags 80..90km/h Wind und Wellen um 5m, also bis zu 10Bft – ein schwerer Sturm.

Sonntag – Tag 10 – lief unter der Überschrift Helgeland.
Gegen 09:20 passierten wir erneut den Polarkreis, diesmal in südlicher Richtung. Das Wetter zeigte sich wieder von der freundlichen Seite – Sonne nur unterbrochen von ein paar kleinen Wolken. Atle von der Crew meine, dass die Wetterbedingungen für unseren Törn bislang einmalig waren. Andere Besatzungen konnten bei Sturm mehrere Tage nicht am Nordkap aussteigen.
Diesmal gab es kein Polarkreisquiz aber dafür die Herausforderung Dorschlebertran zu kosten. Als Belohnung konnten wir den Probenlöffel behalten.

 

Sonntag – dass hieß auch „Kopf aufladen“. Gitti musste den Akku für die THS wieder laden. Ohne die Wellen der letzten Nacht – kein Problem. Nach nunmehr fast 20 Jahren mit Parkinson eine tolle Leistung, die auch auf dem Schiff viel Anerkennung fand. 

Auf der Fahrt nach Brønnøysund passierten wir die „Sieben Schwestern“ eine Felsformation, die im Gegensatz zu übrigen Bergen durch die Eiszeiten nicht abgeschliffen wurde und deren „Sättel“ durch Gletscher geformt wurden. Ein beliebtes Ausflugs-& Wanderziel, ca. 2h nach oben bzw. 2 Tage um die gesamte Bergkette zu erwandern.
Der Tagesvortrag behandelte dazu passend die Flora und Fauna von Norwegen inkl. der 150.000 Inseln und 3 Klimazonen. 
Wir erreichten Brønnøysund gegen 15:30 Uhr, etwas verspätet aber bei schönstem Sonnenschein. Der Ort hatte sich verändert. Vor 9 Jahren (2013 Norwegen) gab es keine Hafenpromenade, einige Häuser sind auch hinzugekommen. Die Brücke und der Torghatten waren aber nach wie vor die Wahrzeichen in unserer Erinnerung.

Ganz außen auf der Insel Torget liegt der (sagenumwobene) Torghatten – ein eindrucksvoller Berg mit einem Loch quer hindurch. Diese bekannteste Landmarke von Dyriket liegt eine kurze Fahrstrecke von Brønnøysund entfernt. … Das Loch ist eigentlich eine Höhle, 160 m lang, 35 m hoch und 20 m breit, und es wirkt wie eine beeindruckende Kathedrale. …

 

Wir machten beide einen kleinen Rundgang am Hafen. Natürlich auch zur Mitte Norwegens.

 

Jetzt (Tag 11) blieben als große Stationen Trondheim und Kistiansand. Die Landschaft hatte sich in den gut 10 Tagen verändert. Der Schnee war noch mehr geschmolzen und es war wieder frühlingshaft warm. Trondheim war uns zu früh am Morgen. Wir genossen die Kulisse von Schiff aus und das Expeditionsteam lud zum letzten Vortrag über „Norwegen heute“.
Wir erreichten Kristiansand. Eine Siedlung, die aus dem Fischfang, sogenannter Clip Fish hervorgegangen war. Fisch wurde zu dieser Zeit auf den Klippen zum Trocknen ausgebreitet. Heute gibt es nur noch wenige dieser „Klippen“ zu sehen. Der Großteil wurde überbaut.

In Bergen angekommen lagen ca. 5700km hinter uns. 17 Nationen waren gemeinsam unterwegs um ein Land kennen zu lernen. 

Eine tolle Reise!!

Gruppenfoto (Quelle: MS KONG HARALD facebook)

Wenn man bedenkt, dass auch die Hurtigruten sehr stark unter der Pandemie gelitten hatten (siehe Wiki), dann konnten wir uns glücklich schätzen, dass wir mit der geringen Auslastung auf einer regulären Postschiffroute diesen super Service bekamen. Stellvertretend für die ganze Crew, dem mehrfach erwähnten Expeditionsteam, d.h. den ca. 70 im Hintergrund arbeitenden Besatzungsmitglieder, wollen wir uns speziell bei Jannicke, Eva Elisabeth und Atle für die tolle Unterstützung bedanken.

Jannicke Eva Elisabeth 

Special thanks to Jannicke, Eva Elisabeth and Atle for the handicap support we got.


Wir haben unsere Eindrücke in einem kurzen Video zusammengefasst.

Einfach SUPER!


 

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