Im letzten Jahr hatten wir uns schon auf „Rund Rügen mit Kultur“ geeinigt und trotzdem stand wieder zur Wahl, es nach Kopenhagen zu versuchen. Der erste Segeltag wäre mangels Wind wohl mindestens 10 Stunden lang geworden und außerdem hielt sich die Begeisterung in Grenzen jeden Tag von früh bis Abends bei zunehmenden Winden auf der Yacht zu verbringen. Also gemütlicher Frühjahrstörn – mit Kultur, wie geplant.
Störtebecker hatte noch nicht mit uns gerechnet, aber in Kloster sollte es ja den Kapitänsabend geben. Detlef hatte schon beim Ansegeln davon geschwärmt, also nichts wie hin. Wir waren nicht die einzigen, die es nach Kloster zog. Der Weg von Altefähr war nicht so lang, also bekamen wir einen guten Liegeplatz. Der Hafenmeister, wie gewohnt in Aktion, packte auch die Gasse noch mit Booten voll.
Livemusik und super Unterhaltung mit Fußball im Hintergrund – Detlef gesellte sich als „Eingeborener“ zu uns und so wurde der Abend recht lang.
Auch wenn uns der Hafen mit seinem Gestank von dem Kreideschlamm noch gut in Erinnerung war – wollten wir am Samstag nach Lohme um auf der Terrasse oberhalb des Hafens gut zu Abend zu essen. Bis dort mussten wir die Ausläufer eines Tiefs ertragen, das uns etwas mit kurzen Regen-schauern plagte, aber ansonsten alles soweit in Ordnung. Nur im Hafen dann die Überraschung. Die Leinen waren zu kurz, das Anlegen gestaltete sich etwas schwierig. Naja – wir durften anschließend auch etwas Hafenkino genießen. Der Sonntag ist der erste Segeltag wenn man von Breege kommt und einige haben ihre schönen Yachten (ohne Scheuerleiste!) an den sehr rostigen Dalben nachgeschliffen.
Aus dem geplanten Abendessen wurde nichts . Das Restaurant hatte geschlossen und so entschieden wir uns für Selbstverpflegung.
Der Montag sollte uns bis nach Seedorf führen. Nach dem Ablegen durch Jens übernahm Sandra das Steuer. Wachwechsel jede Stunde – Sandra, André, Jens dann Jürgen. Noch ausreichender Segelwind (2+Bft) wechselt sich mit völliger Flaute ab, also immer mal wieder dazumotoren. Gegen 16:00 Uhr ging es endlich in Richtung Having.
Am Forellensteg angekommen, wurden wir gleich gegenüber dem Büro eingewiesen. Jens war zwar etwas skeptisch, da wir schon einmal zwischen den engen Dalben feststeckten. Die Dalben bogen sich auch diesmal kräftig auseinander aber dank der neuen „Überzieher“ schmatzte die „Leila“ ganz geschmeidig in die Box.
Damit hatten wir den großen Schlag gemeistert. Ein schönes Abendessen in der neuen Gaststätte schräg gegenüber dem Forellensteg rundete diesen Tag ab.
Der nächste Tag sollte lt. Windfinder etwas ruppig werden, also blieben wir in Seedorf und fuhren mit dem kostenlosen Ortsbus nach Sellin. Shopping und weil ja Kultur auf dem Plan stand, kümmerten wir uns noch um das Abend-programm. Das Kabarett „Die Lachmöven“ in Baabe erfüllte unser Erwartungen mit dem „Etikettenschwindel“ vollends und ausnahmsweise durften wir bei bestem Wetter direkt vor dem Kabarett speisen.
Der Hafenmeister vom Forellensteg, Uwe Rosengarth ließ so ganz nebenbei verlauten, dass es in diesem Jahr wieder das inoffizielle Rund Stubber geben würde – vorgemerkt …
Am nächsten Tag ging es bei super Segelwetter über den Bodden. Wir mussten zum Strelasund hin hart am Wind kreuzen, aber das machte richtig Spaß, da Wind und Wellen super passten.
Ganz nebenbei eine gute Gelegenheit das Beidrehen zu üben. Die Leila lag zwar stabil, aber die Fahrt über Grund war mit 3..4 ktn doch noch recht hoch.
Als Tagesziel standen zur Auswahl der Naturhafen in Gustow (angeblich ohne Versorgungsmöglichkeiten) oder Neuhof.
Wir entschieden uns für Neuhof. Der Wind hatte wie angekündigt noch etwas zugelegt und die 4 Bft aus SW machten sich in Neuhof deutlich bemerkbar. Vom Hafenmeister weit und breit keine Spur, also erstmal am lange Steg anlegen und die Lage erkunden. Obacht! Die Fender mussten ganz runter!
Kaum angelegt erblicken wir eine direkt achterlich liegende freie Box. Also nichts wie hin. Vor die Dalben gelegt und gemütlich reingedreht.
Dank des kräftigen Windes waren wir schon um 15:00 Uhr im Hafen. Die Sanitäranlagen und der Hafen waren soweit in Ordnung. Der Spielabend gehörte dann zu unserer „Kultur“.
Für den Donnerstag versprach der Windfinder schon seit Tagen Starkwind am Nachmittag aus SO. Dem hatten wir mit unserer Planung Rechnung getragen und legten am Morgen bei leichtem Regen so ab, dass wir genau zur 12:20 Uhr Brückenöffnung am Ziegelgraben waren. Tanken und Anlegen in Altefähr kein Problem.
Der Windfinder hatte sich mal wieder geirrt. Wir waren rechtzeitig im Hafen, nur vom Starkwind keine Spur.
Machte nichts, unser Kultursoll war ja noch nicht erfüllt. Auf Vorschlag von André ging es nach Stralsund rüber. Ein kleiner Stadtbummel und dann führte er uns ins den „Wallensteinkeller“. Das urige Mittelalterlokal in der Stadtmauer serviert deftige Gerichte, aufgetischt von kostümiertem Personal.
Standesgemäß werden die Herren von den Damen bewirtet und es gibt nur ein Messer zum Essen. Ein gelungener Abschluss für unsere Fahrt.
Der Wind kam dann doch noch über Nacht aber nicht vergleichbar mit der letzten Nach im vergangen Jahr. Die Übergabe ging flott vonstatten und damit endete die „Dritte“ Rügenumrundung in Folge.
Im nächste Jahr wollen wir definitiv was anderes machen :-), mal sehen wie wäre es mit Dänischer Südsee.
Crew 2018:
Jens Raabe (Skipper)
Andre Raabe
Birgit Raabe
Jürgen Tielebein
Sandra Szelong
unsere Yacht vom 15.-22.06.2018, wie gewohnt die VA37 “Leila” von Altefähr