Auf zum “25. Hanse Cup” vom 01. bis 06. September!! – da war schon die Anreise „aufregend“ =:-)
Am Donnerstag-Nachmittag – kaum in Kröslin angekommen – musste ich feststellen, dass die Bootspapiere inkl. der SD Karte für den Plotter leider zu Hause geblieben waren.
Also erstmal alles herrichten und dann musste Georg die erste Nacht alleine auf der Anja verbringen, während ich nochmal nach Berlin fuhr.
Der Mond schien zuzuschauen. Diese Nacht war er ganz besonders hell – ein Supermond. Das war auf der Landstraße Richtung Pasewalk zw. den Alleen imposant anzusehen, aber anschließend auf der A19, immer so von der Seite doch etwas irritierend. Hat aber nichts ausgemacht – es war meine schnellste Fahrt nach Hause.
Am Freitag zurück in Kröslin machten wir uns Georg und ich ab 08:00 Uhr startklar. Das dauerte so bis um 10:00 Uhr. Der nächtliche Wind hatte etwas nachgelassen und wir segelten mit Vollzeug raus aus der Peene. An der Knakenrinne angekommen, frischte der Wind nochmal stark auf und nachdem wir durch die kritische Strecke waren, refften wir etwas ein. Wind aus West/SüdWest, also aufkreuzen Richtung Greifswald.
Schöner Wind zum Segeln, moderate Welle – es machte richtig Spaß. Kurz nachdem wir die Bagger vor Lubmin passiert hatten, ließ der Wind dann aber nach.
Den Brückzug um 14:00 verpassten wir knapp und hatten in Wieck etwas Zeit zum Aufräumen. Der Platz an der Pier, wo die „Weißen Düne“ lag war frei. Der Brückenzug um 15:00 Uhr war dann unserer. Noch viel Zeit bis zum Abend. Den reservierten Liegeplatz im Holzteich fanden wir danke Hilfe relativ schnell. Der Steg, E11, günstig gelegen. Regattavorbereitung. Die Schanzkleider kamen ab, das BiMini wurde vom Tuch befreit und der Lazy Back an den Baum gebunden. Schnell noch zum Hafenmeister und Georg brauchte sein Fischbrötchen.
Eröffnungsabend in Halle C4. Es gab eine Menge bunter Handbändchen, für jeden Abend eine andere Farbe. Wiedersehen mit Jens und Marina Snowden und Crew von der „Windsbraut“ … alles wie im Vorjahr … oder? Es sollte noch ein paar Überraschungen gegeben – war ja schließlich der 25. Hanse Cup.
Für die erste Etappe nach Stralsund wurde schon mal ein Geheimnis gelüftet. Zum Abendprogramm würden wir uns im Ozeaneum treffen. Wir sollten alle mit unseren roten Shirts erscheinen. Na dann.
Am Samstag noch schnell die Steuermannsbesprechung um 08:30, Ablegen gegen 09:30 für den Brückenzug um 10:00 und erster Start um 11:30 Uhr. Der Wind kam aus West und ging längs über den Strelasund. Der Regattaleiter war optimistisch, wir sollten den Brückenzug um 17:20 schaffen. Ich fand’s sportlich.
Die Anja läuft einfach nicht so hoch wie die anderen Yachten in unserer Gruppe. Das Ziel nicht Letzter zu werden, sollte bei der langen Kreuz eine Herausforderung werden.
Es lief anfangs ganz gut. Wir setzten die Fock nicht voll durch und mit dem Traveller bekamen wir den Baum besser mittschiffs. Dadurch lief die Anja schon deutlich höher als im vergangen Jahr. Wir konnten bis zur Einfahrt Strelasund noch gut mithalten, dann wurde es zunehmend schwieriger. Wie wir anschließend auf dem Plotter sahen, hatten wir nicht die Ideallinie gefunden. Trotzdem – gegen 16:30 waren wir im Ziel. Uff, der Tag hatte ersteinmal schon geschlaucht.
Dann der Brückenzug. Irre – wenn 43 Yachten, inkl. Start und Zielschiff sich durch die Durchfahrt drängeln und jeder will als erster am Steg sein – was für ein Wuhling! Volle Pulle Richtung Marina und dann Stau vor den Gassen. Die Fähre kommt nicht mehr durch – Hupkonzert inklusive. Wir ergattern uns eine Platz am Steg 8. André hatte sich das ganze Schauspiel angesehen und kam uns besuchen, bevor wir zur Auswertung ins Ozeaneum gingen.
Tolle Location! Unter den “Riesen der Meere” hatten sie den Saal hergerichtet. Das Essen war super. Dann die Auswertung. Wir belegten Platz 8. von 11 Booten in unsere Klasse. Noch vor der FRAM unseren heimlichen Konkurrenten (eine Hanse 34) aber hinter „Wuschel“ auch aus Kröslin. Die Lokalmatadore belegten die vorderen Plätze.
Der Tag war schon echt anstrengend und die Musik nicht so richtig unser Ding, so dass wir schon zeitig zum Boot zurückgingen.
Am Sonntag ging es durch den Strelasund zurück. Der Wind war richtig gut, anfangs so um 12kn aus West – zunehmend, d.h. gut für die Strecke nach Lauterbach. Wir sollten dem Zielschiff eine Chance geben vorher da zu sein ;-). Um 12:20 Brückenzug, diesmal etwas gesitteter. Nach dem Start nur eine kurze Strecke zur Luvtonne, dann Vorwind. Wir versuchten noch vor dem Wind zu kreuzen aber dann musste der Spi-Baum ran.
Wir machten richtig gut Fahrt und fuhren so langsam der FRAM und auch “Wuschel” davon. Die Tonne 5 mussten wir Backbord runden. Den Spi-Baum kurz vorher weg, dann ging es bei inzwischen 15..17kn Halbwind Richtung Lauterbach. Eigentlich schon zu viel Wind, wir hätten reffen müssen. Die Strecke bis Lauterbach war einfach zu kurz, die Boote zu dich beieinander und das Risiko beim Reffen zu viel Zeit zu verlieren zu groß. Also musste Georg mit dem Traveller arbeiten. Ich hatte noch nie so stark das Achterstag durchgesetzt. Es ging super. Fast die ganze Strecke immer auf Rumpfgeschwindigkeit. Selbst die paar Böen bis 21kn gingen ohne Sonnenschuß. Insgesamt brauchten wir vom Start nur etwas mehr als 3 Stunden von Stralsund bis Lauterbach – eine Sausefahrt. Das ganze Feld mit allen Bootsklassen lag ganz dicht beieinander. Imposant, wenn die AIS Signale der Boote wie eine Perlenkette Richtung Lauterbach ziehen.
Diesmal lagen wir nicht in der Marina sondern im Stadthafen in den Stegen vom „Jaich“.
Abendprogramm im dem neuen Restaurant „Zum Leuchtturm“. Das war mal das Hotel Victoria. Der Umbau ist dem neuen Eigentümer richtig super gelungen. Ein sehr schöner Abend, dezente Musik, man konnte sich gut unterhalten.
Wir hatten uns einen Platz verbessert, jetzt Platz 7 und waren vor „Wuschel“ reingekommen – Juchuu!!.
Am Montag früh ging es raus zur Entmagnetisierungsstation. Noch war recht guter Wind aber die Prognose ging eher in Richtung Flaute. Mal sehen. Diesmal gelang uns der Start gut, aber dann rauschte die Großschot aus und wir verloren wieder etwas gegen die führenden Boote. Der Einlauf war dann wieder so wie Luvtonne gerundet wurde.
Heute sollten wir über den Bodden bis zum Strelasund segeln, über Tonne Ariadne zur Tonne 3 und dann zum Landtief Richtung Peenemünde.
Bis zur Ariadne hielt der Wind noch, dann wurde es “warm”. Die Sonne brannte und nachdem wir auf Vorwind nach der Tonne 3 gingen, mussten wir tricksen um jeden Hauch Wind einzufangen. Georg ging zum Bug um durch Gewichtsverlagerung noch was rauszuholen.
Irgendwann zwischendurch bemerkte ich, dass die ausgebaumte Fock eher bremste. Der „Wind“ hatte kaum merklich etwas gedreht.
== BAHNVERKÜRZUNG== da wir fast standen, half dies auch nicht mehr so richtig. Wir erreichten das Zielschiff mit einer schwachen Brise und konnte ganz knapp die FRAM hinter uns lassen. Gleicher Zieleinlauf wie am Vortag.
In Peenemünde angekommen, lagen wir im Päckchen mit dem Heck an der Pier. Sanitäranlagen und Location kannten wir ja schon vom Vorjahr – alles super und es wurde ein richtig toller Abend. Rustikales Essen. Die Ausgabe zog sich allerdings etwas hin und wir waren auf zwei Räume verteilt. Plötzlich Bewegung rein. eine „Bardenband“ hellte die Stimmung mit typisch altnordeutschen Liedern auf. Sollten diese drei Musiker den Abend gestalten???
Wow und wie, sie sorgen nach dem Essen und Siegerehrung für eine richtig super Stimmung. Alles war auf der Tanzfläche und es ging hoch her. Selbst ich konnte mal Tanzen.
Das war mit Abstand der beste Abend, der noch zünftig für den 25. Hanse Cup mit eine Feuerwerk gekrönt wurde.
Wir blieben richtig lange, aber das befürchtete Nachspiel kam dann doch nicht wie erwartet.
Am Dienstag zur Steuermannsbesprechung dann die Ansage – Abbruch. Die 4. Wettfahrt fiel mangels Wind aus. Also Greifswald mit Maschine …?
Die rettende Idee kam so nebenbei. Wir fuhren direkt nach Kröslin, 2,5 sm quer rüber und am Abend mit dem Auto zur Abschlussveranstaltung. Das war dann ganz bequem, da wir das Boot gut putzen und vorbereiten konnten. Wir wollten am nächsten Tag zeitig nach Hause fahren.
Zuvor ging es noch zum Abschlussabend nach Greifswald. Wir erreichten beim 25. Hanse Cup, Gruppe 1 (Hanse 291-355) in der Gesamtwertung den Platz 7. Da ist also noch Platz nach oben. Also fleißig üben für die 26igste.
Der 25. Hanse Cup – war trotz der verkürzten Wettfahrt eine richtig tolle Veranstaltung. Auch wenn so ein Jubiläum immer etwas mehr möglich macht, hoffe ich auf eine Fortsetzung im kommenden Jahr. Das Team um Karsten Baas hat diese Veranstaltung wieder richtig super hinbekommen. Ein dickes DANKE dafür.