2014 Berlin-Usedom

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Radtour vom 26. Mai – 01. Juni 2014

Es ist schon etwas verrückt wenn Birgit trotz Pakinson und all der Chemie die sie täglich nimmt, mit dem Fahrrad nach Usedom fahren will. Die Idee fand ich trotzdem super und wir konnten auch unsere Freunde für diese Fahrt gewinnen und haben eine tolle Woche erlebt.

Geplant waren 4 Tage für die Radfahrt und dann noch ein paar gemütliche Tage auf Usedom. Gestartet sind wir von Bernau, bzw. mit einem Warmfahren von Mahlsdorf zum Treffpunkt am Bahnhof Bernau. Die erste Etappe führte durch sehr schöne Gegenden auf ausgebauten Radwegen vorbei am Werbellinsee bis nach Görlsdorf zur Pension “im Forsthaus”. Natürlich mussten wir “Petra’s Fischexpress” in Eichhorst aufsuchen und ich habe tatsächlich meinen ersten frischen Backfisch gegessen. Nicht zu vergleichen mit den Frostportionen, die man sonst so bekommt – der “Fischexpress” ist einfach eine Empfehlung Wert. Erstaunlich bergig präsentiert sich die Gegend in Richtung Joachimsthal. Am Taubenturm in Glambeck folgten wir der Straße und schafften die letzten Kilometer bis zur Pension auf festen Wegen. Die Pension “Im Forsthaus” hat einen sehr guten Eindruck hinterlassen. Wir nahmen das Angebot der Wirtin gerne an, den Grill-Einkauf für uns zu erledigen.
Bei bestem Wetter konnten wir den Abend gemütlich auf der Terrasse ausklingen lassen.

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Ein Begleitfahrzeug welches die ganze Strecke abwechselnd durch uns gefahren wurde, gab nicht nur Sicherheit bei evtl. Pannen und Ausfällen, sondern machte die Fahrt dank Gepäcktransport auch sonst sehr komfortabel.
Die hügelige Strecke ohne Fahrradgepäck ist viel angenehmer zu bewältigen. 🙂

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Am nächsten Tag war uns anfangs der Wettergott noch hold – es ging bei besten Wetter weiter auf dem Radweg durchs Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin, vorbei am Oberuckersee und dem Unteruckersee nach Prenzlau.
In Potzlow kam uns der “Landdienst” mit dem Rad entgegen und nach einer Kafferunde hatte tatsächlich der Wetterbericht mal recht – wir erlebten den angekündigten Wetterumschwung. Die Sonne verschwand und es wurde deutlich kälter und sehr windig.
Am Morgen gab es bei der Abfahrt einen kleinen Fehlstart, so dass neben ein paar blauen Flecken auch ein Vorderrad gerichtet werden musste. In Prenzlau kein Problem, die Werkstatt hat im Handumdrehen zumindestens die Acht beseitigt.
Das Quartier für den zweiten Tag, die Pension “Am Tanger” lag etwas abseits der Route. Ganz einfache Zimmer mit Dusche auf dem Flur aber eine Gaststätte im Haus. Die Fahrt von Prenzlau zur Pension nach Dedelow war bereits ein kleinen Vorgeschmack auf den nächsten Tag. Gegen den Wind zog sich die kurze Strecke von Prenzlau nach Dedelow ganz schön hin.

Über Nacht musste es stark geregnet haben. Am Morgen war alles naß, der Himmel wolkenverhangen und den ganzen Tag über nahm der Wind stetig zu. Es wurde stürmisch. Später erfahren wir, dass dies seit langem einer der stärksten Stürme auf Usedom war und Birgit merkte es als erste. Auf halber Strecke – nach gut 40 km war der Akku leer. Immer gegen den Wind geht dann auch einem E-Bike irgendwann die Puste aus. Bis Pasewalk hielt der Akku gerade so durch, so dass das Fahrrad fast wue geplant ins Auto verladen wurde. Auf diesem Teil der Strecke vor Pasewalk zwischen den Orten Nieden und Rollwitz waren ca. 4 km des Weges nicht befestigt und wegen lockeren Sand schwerer zu befahren.
Ach ja, von Dedelow sollte man den Radfernweg besser in östlicher Richtung suchen, aber man kann dies natürlich auch etwas später machen, damit man etwas mehr von der Landschaft hat.

Nach einer kleinen Stärkung in Pasewalk ging es weiter, vorbei an den markanten Getreidesilo in Richtung Torgelow – auf ins Land der 3 Meere (Waldmeer, Sandmeer, garnichts mehr). Vor 30 Jahren musste ich schon einmal in diese Gegend. Inzwischen hatte sich einiges getan. Die Radwege waren sehr gut ausgebaut und wie auf der ganzen Strecke sehr gut ausgeschildert. In Eggesin stärkten wir uns nochmal für den Tagesendspurt. Das Cafe war vorgewarnt und der Betreiber dann doch etwas überrascht als ich nach einem Grog fragte. Kurze Hosen bei diesem Wind und kalte Temperaturen forderten einen Ausgleich. Die Frau des Hauses meinte den Grog besser zu können als ihr Mann – diese Behauptung mußten wir natürlich prüfen. Tatsächlich, den Grog des Eiscafe neben der Blaubeerscheune kann ich auch im späten Frühjahr empfehlen ;-).
Ab Eggesin mussten wir nicht mehr gegen den Wind fahren und ab Ueckermünde wurden die letzten Kilometer wie im Flug absolviert.

Die Unterkunft war im Landhaus Mönkebude organisiert. Eine etwas gehobene Unterkunft für “Bett and Bike” aber sehr schöne Zimmer. Für den Sommerurlaub sicher eine sehr angenehme Anlage. Die Überraschung gab es dann am Morgen – Frühstück am Kamin -.
In Mönkebude kann man übrigens sehr gut in der Gaststätte “Zum Goldenen Löwen” essen.

2014_Usedom_IMG_2998Um die Tagesetappe nach Ahlbeck etwas abzukürzen, sollte es über die Fähre gehen. Wegen des Sturms hatte diese am Vortag ihren Dienst eingestellt. Der Ostwind drückte das Wasser aus dem Stettiner Haff in den Peenestrom und setzte den Anlegesteg, d.h. die Rampe (ca. 0,5m) unter Wasser. Aber pünklich zum Herrentag war das Wetter deutlich besser, zwar noch kalt aber die Sonne kündigte sich schon an und der Überfahrt stand nichts mehr im Wege.
Wir Raaben hatten am letzten Radeltag den Fahrdienst übernommen und sind nach einem Zwischentreff in Usedom zum Quartier vorgefahren. Schlüssel abgeholt und schnell aufs Rad den anderen entgegenfahren. Der Radweg von Ahlbeck in Richtung Berlin hat es in sich. Die Steigung ist selbst bei den moderaten Temperaturen schweißtreibend. In Garz verpassten wir den Abzweig und landeten in Kamminke am Strand. Dank Handy alles kein Problem nur der Weg an der Steilwand in Kamminke ließ sich nicht wegzaubern aber dann saßen wir alle in Garz beisammen und konnten die letzten Kilometer gemeinsam nach Ahlbeck fahren.

Herrentag in Ahlbeck. Viel los auf der Promenade und wir bekommen sogar noch einen großen Tisch für das Abendessen. Den aktiven Teil der Radtour konnten wir dann bei super Stimmung und Live Musik abschließen.

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Uns hat es sehr gut gefallen.
Mal sehen vielleicht fahren wir demnächst die Elbe abwärts.


Bildervideo

 


2014_Usedom_IMG_0784In Ahlbeck haben wir bei bestem Wetter noch zwei schönte Tage verlebt. Am Freitag wurden schnell die Autos nachgeholt. Einen kleinen Abstecher an eine auffällige Kirche inkl., in Albeck ganz gemütlich ins Cafe und zum Bummel haben wir dann natürlich auch die Seebrücke in Heringsdorf besichtigt.

Irgendwie ist die Zeit stehen geblieben. Außer den Geschäften hat sich hier nicht viel verändert. Es sieht noch alles so aus, als ich mit André seiner Klasse zur Abschiedsfahrt auf Usedom war.

Doch einen Unterschied gibt es – Unmengen Fahrräder. Es ist richtig beliebt geworden die Insel mit dem Rad zu erkunden. Vor der Seebrücke ist der Fahrradparkplatz überfüllt. Shopping auf der Seebrücke … Etwas naschen muss auch sein und dann laufen wir auf der windgeschützten Seite bis vor zur Gaststätte und lassen uns die Sonne ins Gesicht scheinen. Man müßte doch noch etwas mehr Urlab haben.

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Am Samstag haben wir es dann doch noch gewagt. Die Radstreck von Ahlbeck in Richtung Berlin ist gefühlt doch etwas anspruchsvoller. Wir haben es ja schon einmal hinter uns aber der erste Berg ist schon abschreckend. Wir wollen nach Kaminke und von dort nach Swinoujscie (Swinemünde), die alternative Strecke nach Ahlbeck ausprobieren. 2014_Usdeom_IMG_7335_RobertKaminke liegt an einem Steilhang mit schöner Aussicht über das Achterwasser und in Richtung Stadt. Die Straße runter zum Wasser soll man das Rad schieben. Diese Empfehlung ist nicht unbegründet.
Ich kann mich gut erinnern, dass wir mit der Klasse von André hier waren. Auch die Räuchebude gibt es immer noch. Wir stärken uns mit frischen Räuchefisch aber es ist etwas frisch und nicht so einladen länger zu verweilen.

Es geht weiter auf gut ausgezeichneten Radwegen. In der Stadt schnell noch zur Info und dann fahren wir am Hafen entlang zur Ostsee. Der Vorschlag – ein polnisches Bier zu probieren – wird schnell in die Tat umgesetzt. Es geht auch ohne Zloty. Wir genießen das Bier in einer alten Festung, die schon viele Herren über sich ergehen lassen musste.

2014_Usedom_IMG_0793Der Radweg soll dann angeblich am Strand langführen, aber Radfahren unmöglich. Erst blockiert ein umgestürzter Baum den Weg. Wohl noch ein Opfer des Sturms und dann wird es sandig. Es wird eine kleine Strandwanderung bis wir einen Aufgang zur Straße finden. Die Straße führt uns zur Promenade, die ähnlich aussieht wie auf deutscher Seite. Auch hier gibt es noch die alten Villen aber auch viele Buden und vor allem Imbissstände.

Der Radweg ist sehr gut ausgebaut. Fußgänger und Radfahrer teilweise getrennt und an der Grenze ein Denkmal (?). Man kann hier sehr gut nach Ahlbeck fahren und dies ist eine gute Alternative die Berge zu umgehen.

Als krönenden Abschluss ging es dann noch zum Schoppen und am Abend haben wir uns alle nochmal zu einem gemeinsamen Abendessen getroffen.


Strecke:

  • Bernau (Treffpunkt Bahnhof) – Görlsdorf (70km)
    plus 20km zum Aufwärmen von Mahlsdorf
  • Görlsdorf – Dedelow (52km)
  • Dedelow – Mönkebude (80km)
  • Mönkebude – Fähre Kamp – Ahlbeck (50km)

Unterkünfte:

  • Pension im Forsthaus, Görlsdorf (www.pension-im-forsthaus.de)
  • Pension am Tanger, Dedelow (www.pension-am-tanger.de)
  • Landhaus Mönkebude, Mönkebude (über Tourismusverband)
  • Ferienwohnungen Tanger, Ahlbeck (über Vermittlung)

Nützlich:

  • Berlin-Usedom Radfernweg, Koska/Kaden, ISBN 978-3-981-0029-3-5
  • Radfernweg Berlin Usedom, Radwanderkarte, ISBN 978-3-89920-351-6

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