2018 Kroatien Törn

Am Sonnabend, den 22. September 2018, starteten wir Brisaner Kerstin & Frank , Gerd und Jens & Gitti mit Sohn André sowie Heike und René aus KW von Berlin Schönefeld zum diesjährigen Segeltörn nach Kroationen/Split. Der Flug war ruhig und der Transport zum Hafen klappte sehr gut. Wir mussten leider bis 17:00 Uhr warten, bis wir unser Boot bekamen.
Die Zeit verging jedoch schnell, da jeder etwas von früheren Törns zu berichten hatte. Einige nutzten die Gelegenheit für ein erstes Bad im klaren Wasser der Adria. Gegen 15:00 Uhr startete Kerstin und Heike mit Smutje Gerd zum Einkaufen. Ein Taxi brachte sie zu einem großen Supermarkt in der Nähe. Dank einer vorher abgestimmten Einkaufsliste ging der Einkauf sehr schnell. Nach einer Stunde waren drei große Einkaufswagen so voll, dass alles knapp ins Taxi passte. Die Übergabe der „Sara of Sweden“ eine Sun Odyssey 469 erfolgte reibungslos. Unser Vertrag beinhaltete „All Inclusive“. Damit waren auch etweilige Schäden mit abgedeckt. Nun hatten wir alles vollständig und konnten unser Gepäck und die Lebensmittel einladen und verstauen. Da jede Kabine eine eigene Toilette/Naßzelle besaß, war der Stauraum jedoch begrenzt. Da es nun doch schon spät war, einigten wir uns auf´s Essengehen im Hafenrestaurant. Anschließend ließen wir an Bord den Tag bei einigen Gläsern Rum ausklingen.

Das Frühstück am Morgen konnten wir bei Sonnenschein an Deck genießen. Nach der Sicherheitseinweisung durch unseren Skipper Jens und Erklärung der wichtigsten Funktionen des Schiffes startete unser Törn nach Dubrovnik. Die „Aufgaben“ an Bord waren klar verteilt.
Der Wechsel Steuern und Navigation erfolgten im ¾ stündigem Wechsel. Gerd übernahm zusätzlich die Aufgabe des Smutje.

In Hvar/Palmizana hatten wir Glück und bekamen einen guten Liegeplatz zugewiesen. In Kroatien werden die Schiffe in den meisten Häfen an zwei Mooringleinen befestigt. Der Hafen wurde dann bald sehr voll. Viele Boote wollten vor der angekündigten Bora einen sicheren Platz im Hafen ergattern.
Wir nutzen das noch sehr gute Wetter zu einem Stadtbummel und Abendessen in Hvar, wo uns ein Wassertaxi hinbrachte. Am folgenden Tag sollte gegen Mittag der Wind stark auffrischen. Es gab eine Sturmwarnung. Ein Teil der Crew kannte Havar bereits, und die anderen fuhren nochmals hinüber, um auch die über der Stadt wachenden Burg zu erklimmen. Von dort hatten sie einen super Blick auf die Bucht um Hvar.
Für die Crew die daheim geblieben war, gab es feinstes Hafenkino. Auf dem Programm stand: „Die Bora setzt ein“. Einige Crews hatten die Warnung ignoriert und kamen viel zu spät in den sicheren Hafen an. Nur mit vereinten Kräften gelang es, diese Schiffe in einen sicheren Liegeplatz zu bringen.

Mit der Bora kam ein starker Temperatursturz. Ohne Sonne fühlten wir uns plötzlich wie im Spätherbst. Am kommenden Tag war dann guter Rat gefragt. Von einem einheimischen Skipper erfuhren wir, dass alle Häfen und sicheren Ankerplätze in der näheren Umgebung belegt waren.
Die Chance, einen Platz in einem anderen Hafen zu finden, war somit sehr gering. Wir entschieden uns daher für einen weiteren Hafentag. Die eine Hälfte der Mannschaft entschied sich am Boot zu bleiben und baden zu gehen. Die anderen schnürrten sich die Schuhe fest und gingen als Landratten quer über die Insel. Belohnt wurden sie mit tollen Ausblicken und einem schönen Essen in einem kleinen Restaurant..
In den folgenden Tagen konnten wir bei teilweise sehr guten Windverhältnissen segeln.

Von Trogir aus haben wir folgende Etappen gesegelt, bzw sind wir teilweise mit Motorunterstützung gefahren:

  • Trogir nach SV Klement/Palmizana
  • Palmizana nach Korcula
  • Korcula nach Okultje
  • Okultje nach Dubrovnik

Leider waren im Hafen von Korcula alle Liegeplätze reserviert und auch der Ausweichhafen belegt. Wir mussten daher in einer benachbarten Bucht ankern. Wir hatten in Palmizana zum Glück Wasser gebunkert, sodass wir unabhängig waren. Wir verzichteten auf einen Stadtbummel (per Wassertaxi) und saßen stattdessen gemütliches Beisammen.

Es war schon spannend andere Bootsbesatzungen bei ihren Ankerversuchen zu beobachten. Zum Abendessen gab es reichlich Spagetti mit einer leckeren Fleischsoße.
Nach einer ruhigen Nacht und gutem Frühstück starteten wir in Richtung Okultje.

Das Wetter meinte es gut mit uns und mit 3-4 bft machten wir gute Fahrt.
Wir steuerten den südlichen Teil der Insel Miljet an. In der sehr schönen Bucht von Okultje waren wir zum Abendessen angemeldet. Die Liegeplätze gehören den örtlichen Restaurants. Da wir dort zu Abend essen wollten, mussten wir für den Liegeplatz nichts bezahlen. Einige von uns stiegen zur Kapelle auf, von der man einen sehr schönen Blick auf die gesamte Bucht bekam.
Das Abendessen in dem Restaurant etwas oberhalb der Bucht war sehr lecker.

Nach nunmehr zwei Tagen ohne Strom- und Wasseranschluss waren unsere Reserven gut aufgebraucht. Dafür ging es uns hervorragend.
Nun stand die letzte Etappe bei Sonnenschein und mäßigem Wind an. Wir gönnten uns bei Windstille einen erfrischenden Badestopp, bevor wir in Dubrovnik ankamen. Das Tanken erledigten wir nahe der großen neuen Hafenanlage und mussten daher nicht lange warten. Später in der Marina beobachteten wir, wie bis zu 20 Jachten an der dortigen Tankstelle im auffrischenden Wind anstanden. Das war für viele bestimmt kein schönes Erlebnis! Der Hafen von Dubrovnik-Batala liegt am Ende eines langen Fjords.

Das dortige Anlegen – Mooring an einer Leine – an engen Stegen erfordert Erfahrung und Können, für Jens und uns als Crew kein Problem. Alles verlief ohne Aufregung und Probleme. Heike und Rene kraxelten am Nachmittag noch zu einer kleinen Kapelle. Von dort konnten sie das muntere Treiben im Hafen gut beobachten.

Jens hatte sich für den Abend etwas Besonderes einfallen lassen. Ein Taxi brachte uns zum 305m hohen Fort Imperial. Dort liegt einem die Altstadt von Dubrovnik zu Füßen und wir konnten einen herrlichen Sonnenuntergang genießen.

Nicht weit entfernt ging es zu einem Spezialitäten Restaurant. Vorbestellte Gerichte von Kalb-, Rind,- Lammfleisch sowie Oktopusse wurden unter einer eisernen Backglocke 3 Stunden lang gegart. Die Backglocken liegen in Holzkohle. Durch die lange, schonende Zubereitung bleibt das Fleisch zart und saftig – einfach lecker.
Am Sonnabend nahmen wir dann Abschied von „Sara of Sweden“, dem Hafen und fuhren gemeinsam in unserer gebuchtes Hotel. Mit dem Bus sind wir anschließend in die Altstadt von Dubrovnik gefahren. Jeder konnte die Sehenswürdigkeiten selber erkunden. Das gemeinsame Abendessen vor den Toren der Stadt war der Ausklang eines schönen Tages.

Rückblick: es waren sehr schöne gemeinsame Stunden. Geprägt durch gegenseitige Rücksichtnahme, viele interessante Gespräche und seglerischer Kameradschaft. Die kroatische Küche, die sehr gute Bordverpflegung und das gute Wetter hat sicher auch zum positiven Reiseverlauf beigetragen. Kroatien ist ein schönes, sauberes Land mit freundlichen Menschen.
Wir haben gemeinsam eine Strecke von 111,3 sm bewältigt, , davon 53,9 unter Segel und 57,4 mit dem Motor.

Gerd, 10/2018

Ein Nachtrag in Sachen Parkinson. Über die Jahre ist die Krankheit auch an mir nicht spurlos vorbeigegangen. Jeder Törn ist eine Herausforderung und diese beginnt schon beim Packen. All die zusätzlichen Sachen, Medikamente und kleinen Helfer, die mit müssen und auch auf der Yacht ihren Platz benötigen. Die Anreise, jede Ankleidung, jeder Toilettengang, … erfordern Hilfe und eine tolerante Crew.
Ich möchte mich bei meinem Mann, meinem Sohn und bei der Crew bedanken, die mir diese tollen Erlebnisse ermöglichen.

Birgit

Reisebüro/Makler: Sun Yachting Germany, www.syg.de,
Die Kommunikation lief vorwiegend per Mail.
Yachtcharter: Navigare Yachting, Yachtclub Seget, Seget Donji
Die Marina war sehr gut gepflegt und der Service sehr gut organisiert.
Unsere Sun Odyssey 469, 2015 war in einem sehr gutem Zustand.
Hotel: Hotel Adria, Radnicka 46, 20000 Dubrovnik – über BOOKING.com
liegt zwar an der Küstenverkehrsstraße aber vom Verkehr ist nichts zu merken.
Literatur: 888 Häfen und Buchten 2018/2019

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