2013 Norwegen

Die große Tour in den Norden vom 03. – 24. Juni

Über Kiel gings mit der Stena Line nach Götheborg. Wir hatten diesmal die Komfortvariante gebucht, d.h. so richtig mit Bett, Abendessen und Frühstück ein gemütlicher und passender Auftakt für unseren Urlaub in den „unwirtlichen“ Norden.

Unser Zimmer war in der 10. Ebene und die Sonne schien so richtig mild aufs Deck so dass wir schon die Ausfahrt geniessen konnten. Wir lernten ein Ehepaar aus Passau kennen, die uns mit diversen Ratschlägen ihrer vielen Norwegenfahrten überhäuften.

Das Abendbuffet war reichhaltig. Wir bekamen einen Tisch am Fenster und konnen unser Essen mit einen Glas Wein so richtig geniessen.

Gotheborg – Koppang

Die Fähre hatte über eine Stunde Verspätung. Zeit für ein reichhaltiges Frühstück, dann beobachteten wir genau, wie sich die Fähre zwischen den Schären nach Göteborg hindurchzwängte und im Schneckentempo am Kai anlegte.
Erste Überraschung – der Router war noch in Kiel bzw. im Niemandsland. Birgit mußte zur Karte greifen und wir fuhren ersteinmal so in Richtung Oslo. Unterwegs tauschten wir bei einem Halt die DVD und dann ging auch der Router wieder.
In Norwegen angekommen, waren wir als erstes auf der Suche nach einem Geldautomaten, den wir sozusagen im Vorbeifahren leeren konnten. Also erste Erfahrungen mit Tank- und Geldautomaten die nur English sprechen wollten.

Wir fuhren die E06 in Rtg. Trondheim und folgten der Empfehlung des ADAC auf die Straße #3. Gegen 19:00 Uhr erreichten wir endlich Koppang und übernachteten auf einem völlig leeren Campingplatz.
Vor zwei Wochen war die #3 noch wegen Hochwasser gesperrt und die Nässe war irgendwie noch immer zu spüren.

Koppang – Roros – Trondheim

Der Platzwart (TRYA CAMPING) schickte uns nach nach Roros (Weltkulturerbe der UNESCO), Norwegens einzigster Kupferbergbau-Stadt.

Die Altstand bestand aus restaurierten Holzhäusern und in dem ursprünglich einzigen feste Bauwerk, der Kirche konnten 1600 Leute Platz fanden.
Leider war ein Tunnel in Richtung Trondheim nur zeitweise geöffnet, so entpuppte sich dieser Abstecher als Sackgasse.

Wir mussten zurück zur #3.
Birgit entdeckte zwischendurch einen ausgewaschenen Felsen an einem ehemaligen Kraftwerk. Die Berge waren teilweise noch Schneebedeckt und mit etwas Sonnenschein hatten wir die richtige Kulisse.
In Trondheim verloren wir etwas Zeit im Stau bis wir einen preiswerten Campinplatz fanden. Ein “Dusch-Klo”, nicht sehr sauber und laut aber für die Durchreise würde es gehen.

Trondheim hat ein sehr schöne Innenstadt, die man gut zu Fuß erkunden kann. Es gab einen HopOnOff bzw. Fahrräder für die etwas weiter weg gelegenen Sehenswürdigkeiten, aber so viel Zeit hatten wir nicht.
Wir parkten im Sentrum liefen quer durch bis zum “Nidaros Cathedral”. Während Gitti sich die Kirche innen ansah, bestieg ich den Turm. Sehr interessant. Die Stufen sind so schmal, dass zwei Schweden vor mit Probleme mit ihrer Fotoausrüstung bekamen. Dafür entschädigte die Aussicht vollends. Gitti hatte in der Zwischenzeit herausgefunden, dass man in dem impostanten Kirchenschiff beide Orgeln gleichzeitg bespielen kann.

Wir gingen über die alte Brücke zurück zum Auto. Die alten Handelshäuser auf Pfählen konnten wir auf der Brücke bewundern und machten uns dann auf den Weg zur Festung.
Sozusagen auf Höhe des Turms der “Nidaros Cathedral” konnten wir von dort die ganze Stadt gut überblicken

Ein Ehepaar aus Gera hatte den vom ADAC empfohlenen Campingplatz gewählt, der wohl deutlich besser sein sollte. Wir treffen sie später immer mal wieder unterwegs.

Trondheim – Bronnoysund

Die Fährzeiten bestimmten den Tagesablauf. Die Strecke zum Fylkesvei 17, der Küstenstraße Fv17 war landschaftlich sehr reizvoll, lange Seen, Berge, enge Kurven, … und dann mußten wir eine Pause einlegen. Mit dem Caravan an der Kupplung hatte sich die Motortemperatur deutlich erhöht. Wir mussten eine Zeitlang einem Wohnmobil folgen, dass nach jeder Talfahrt bremste, also ohne Schwung wieder hoch und nun war eine Pause fällig.
Von der E6 zur Fv17 wird die Straße noch schmaler und nicht mehr so eben, schwer zu fahren mit dem Hänger. Trotz alledem kommen wir sehr gut vorran, so dass wir uns noch eine Pause genehmigen, um die Landschaft zu bestaunen.
Ein langsamer Pkw mit Lastenanhänger schnauft an uns vorbei … und ist der letzte der auf der von uns anvisierten Fähre raufkommt.
– Zwangspause –
in Bronnoysund fanden wir einen sehr angenehmen Campingplatz. Es blieb noch Zeit für einen Ausflug zum Torghatten. Einer Höhle hoch oben, zu der Jens alleine aufstieg.
Nach 20:00 Uhr saßen wir bei schönstem Sonnenschein vor dem Caravan.

Bronnoysund

Wir wollen es etwas ruhiger angehen und blieben einen weiteren Tag. Das Wetter war schlechter geworden – es sah düster aus.
Wir nahmen das Fahrrad und machten uns auf die Suche nach einer Kirchenruine, die wir leider nicht fanden. Zurück gings nach Bronnoysund, in den Hafen, diesmal aber auf der Suche nach Handwerksläden.
Als wir aus dem ersten Laden rauskamen regnete es in Strömen. Ein Cafe war unsere Rettung. Zurück auf dem Campingplatz “Mosheim” war gammeln angesagt, bevor wir am Abend nochmal mit dem Auto zum Hafen fuhren. Aber der Künstler hatte noch nicht offen. Die Saison begann wohl erst etwas später.
Wir hatten uns entschlossen – wir fahren die Fv17 komplett hoch.

Bronnoysund – Furoy

Also auf gings. Das Ziel war nun nicht merh das Nord-Kap aber damit es mit der Fähre keine Überraschungen gab, standen wir schon um 08:30 Uhr am Anleger.

  • Horn – Andalsvag (20′, 58 Pkw)
    Die kritische Fähre hatten wir geschafft. Die nächste Fähre fuhr Sonntags nicht so oft und war deutlich kleiner.
  • Forvik – Tjotta (60′, 31 Pkw)
    Eine sehr schöne Überfahrt durch sehr enge Passagen. Die Berge waren tlw. im Nebel verschwunden. Bei einer Zwischenstation sehen wir Elche und treffen immer wieder die gleichen Leute.
    Eine Kirche aus dem 12. Jahrhundert fiel uns wegen eines sehr modernen Schäfer davor auf.
  • Levan – Nesua (15′, 70 Pkw)
    Wir verließen die besser ausgebaute #17 (Rtg. MoI Rana) und fuhren auf der schalen #17 weiter. Es ging über eine Gebirgskette mit einer faszinierenden Aussicht.
    Wir lagen super in der Zeit und wagten noch eine weitere Etappe mit vielen engen Serpentinen.
  • Kilboghamn – Jektvik (60′, 70 Pkw)
    Der Polarkreis! Ein rostiger Globus am Ufer, nur leider regnete es. Jetzt wurde es doch etwas knapp. Im Expresstempo, wenn man das so sagen darf, ging es zur sprichwörtlich letzten Fähre.
  • Ägskadet – Foroy (15′, 30 Pkw)
    Wir hatten Glück und kamen mit unserem Gespann noch rauf. Die Geraer waren die letzten, dann ging die Klappe zu.
    Schön das es so lange hell war. Der Campinplatz hatte auch noch auf.

Foroy – Saltstraumen

Das Wetter riss nicht auf. Wir sahen den Gletscher “Engenbreen“, den niedrigsten Gletscher Europas, nur im Nebel. Da man nicht nah herankommt, verzichteten wir auf eine Besichtigung. Das lohnte sich nicht bei diesem Wetter.
Weiter ging es durch einen naturbelassenen 10km langen Tunnel. In Richtung Bodo passieren wir noch diverse Tunnel und erreichten schließlich den Saltstraumen. Das Wetter war einfach Sch…

Um 19:10 Uhr war heute die stärkste Strömung. Mit der Kamera bewaffnet beobachteten wir dieses Schauspiel. Das Wasser floss mit über 20 Meilen/Stunde und bildete beeindruckende Strudel.

Hier kann man übrigens tauchen. Die erste Tauchbasis die wir in Norwegen sahen.

Saltstraumen – Laukvik (Lofoten)

Wir hatten noch etwas Zeit und entschiden uns auf die Lofoten über zu setzen. Wir hofften an der Küste eine schöne Mitternachtsonne sehen zu können.
Nach einigem hin und her entschieden wir uns für die Fähre von Skutvik nach Svolvär in die Mitte der Lofoten/Versterälen.

Wir hatten Glück und kamen ohne Reservierung auf die Fähre. Die Fahrt zum Fähranleger war landschaftlich wieder sehr schön. Interessant wurde es kurz vor dem Ziel, als die Straße plötzlich gesperrt war. Ein “Follow me” Fahrzeug führt uns kurze Zeit später an der Baustelle vorbei.

In Solvär der Hauptstadt der Lovoten angekommen, entschieden wir uns für einen abgelegenen Campinglplatz auf der norwestlichen Seite.

Ein sehr einfacher aber wie immer sehr gepflegter Campingplatz und wie gewünscht mit einem Panormablick auf die See und Mitternachtssonne.

Birgits Mitternachtssonne!!

Shopping im “Outland”: Wir hatten ein neues Maskotchen – eine knuddligen Plüsch-Elch.
In Laukvik gab es eine große Anlage zum Trocken von Stockfisch. Das stank erbärmlich und wir konnten nicht verstehen wir man dies essen kann.

Laukvik – Andenes

Auf der Fähre nach Svolvär gab es da so ein Werbeplakat. Walsafari mit Geldzurückgarantie. Das wollten wir ausprobieren und fuhren nach Andenes weiter. Die Fahrt dorthin war ein Erlebnis. Tiefe Schluchten (u.a. Trollfiord), hohe Berge, imposante Brücken und ein Tunnel unter einem Fjord bei dem es Tief hinabging. Dann wieder helle Sandstrände und Sonnenschein – nur das Wasser war einfach zu kalt.
In Andenes angekommen, erfuhren glücklicher Weise wir von einer Walsafari, die noch am Nachmittag beginnen sollte. Die erste Fahrt seit Tagen überhaupt, da das Wetter zuvor wohl nicht gut genug war. Schnell den Caravan geparkt und das Büro gesucht. Wir kamen für die Führung durch das Walmuseeum zu spät aber für die Safari reichte es noch.
Nichts gegessen! Auf den Weg zum Hafen also noch schnell in den Supermarkt und wenigstens ein paar trockene Brötchen einverleibt, damit der Magen nicht auf dem Schiff rebelliert.
Wir waren dann gut 4 Stunden auf dem Wasser. Kalt! Aber wir sahen tatsächlich 3x einen Wal, vmtl. einen “Atlantic white sided dolphin” und zwei mal ganz dicht einen “Sperm whale”. Beim der letzten Sichtung war der Fischkutter bereits zu dicht dran (unter 50m) und musste vorsichtig zurück setzen.
Das ganze mit einer herrlichen Mitternachtsonne – es hatte sich wirklich gelohnt.

Andenes – Narvik

Wir waren jetzt 10 Tage unterwegs, hatten echt kalte Nächte hinter uns und so langsam mussten wir zurückfahren. Erstmal sollte es noch nach Narvik gehen.

Am Morgen wollten wir die Walmuseeumstour nachholen aber wegen des Wetter wurde diese an diesem Tag nach der Safari durchgeführt. Wir gingen also ganz alleine durch die Räume und bekamen eine Beschreibung zum Selbststudium.

Vor Andenes gibt es in ca. 200-300m Tiefe reiche Fischvorkommen und das lockt Jahr für Jahr die männlichen Tiere in diese Region.

Nach dem Museeum traten wir die Rückfahrt an. Es lagen gut 2500km bis Trelleborg vor uns. Heute sollte es aber nur geruhsam bis nach Narvik gehen. Dort angekommen, wurden wir enttäuscht. Die Stadt machte einen ungepflegten Eindruck. Im Krieg stark zerstört, gab es keinen wirklichen sehenswerten Ortskern. Da ab 17:00 Uhr alles geschlossen hatte, konnte wir auch das einschlägige Museeum nicht besichtigen.
Wir ruhten uns für den nächsten Tag aus, der uns ein gutes Stück zurück bringen sollte.

Narvik – Jokkmokk

Wir legen noch das Bargeld an, also Tanken und Einkaufen, dann verließen wir Norwegen.
Die Berge hier oben sind vom rauen Klima geprägt. Mit wenigen Bäume, zwerklüftet und den vielen Überhängen wirken sie um so beeindruckender, obwohl sie nicht sehr hoch sind.
An einem geschlossenen Campinplatz kurz vor der Grenze noch ein Fototermin mit einem übergroßen Troll, dann waren wir in Schweden.

Regen, Regen, Regen, …

Die Landschaft hatte sich geändert. Sie erinnerte uns tlw. an die Alpen. Grüner mit viel Wasser und Hochmooren also um so interessanter. Nur leider spielte das Wetter überhaupt nicht mit.
Jokkmokk liegt ca. 30km abseites der kürzesten Route ist aber die Hauptstadt der Samen. Dort wollten wir hin. Angekommen, mußten wir erstmal SEK aus dem Automaten ziehen und beschäftigen dann 3 hübsche Mädels in der Campingplatzrezeption mit unseren Fragen.
Wir fuhren nochmal in die Stadt zum Systembolaget um Wein und Elchbier zu erstehen. Der Museeumsbesuch fiel leider aus, da dieses schon geschlossen hatte.
Wir waren im Mückenland angekommen.

Jokkmokk – Dorotea

Heinis Traktorabenteuer.com” – ein Schweizer mit 25km/h unterwegs, stand mit seinem Schäferwagen auf dem Campinplatz. Er war über Helsinki bis zum Nordkap gefahren und nun auf der Rücktour. Super anzusehen und eine nette Abwechslung.

Wir besuchten gleich nach der Öffnung noch das sehr interessant gestaltete Samen-Museeum, inkl. kleiner Shoppingtour und machten uns wieder auf den Weg.
Auf Empfehlung eines Koblenzer Ehepaares nahmen wir den etwas längeren Weg über den INLANDSVÄGEN (E45).

Dieser Tip war super. Eine berauschende Landschaft zog an uns vorbei. Endlose Wälder, dann wieder Seenlandschaften und wir waren kilometerlang alleine unterwegs.
Am Straßenrand grasten scheinbar unbeteiligte Rentiere. Wir sahen diese später öffter und waren eigentlich enttäuscht. In unserer Vorstellung waren diese viel, viel größer.
Kurze Pause an einem reißenden Fluss und später eigentlich nur als Kaffeepause gedacht landeten wir unverhofft mitten im Wald in einem “Arktic Glas Point”. Im Winter ein Ausgangspunkt für Rentiersafari, die wohl schon von Peter Maffey besucht wurde.

Trotz des späten Start schafften wir die 400km bis zum südlichen Tor des Lappland nach Dorotea. Auf dem Campingplatz gab es passend dazu Rentiergulasch.

Wir blieben kurzentschlossen einen Tag in Dorotea. Der Platz wurde von einem holländischen Paar bewirtschaftet und das ganze Umfeld passte einfach.
Wir machten einen kurzen Ausflug nach Fägelsta. Klenneth Nielsen stellte dort Holzfiguren mit der Kettensäge her.
Er führte uns auf einen 500m Rundgang durch seinen naturbelassenen Garten. Wir mussten versteckten Holzfiguren suchen und zählen. Birgit lag mit 30 über den Durchschnitt. Alle 42 Figuren hatte bislang nur ein Besucher entdeckt. Da er viel über Geschichte von Lappland und eigenen Erfahrungen erzählte, war ich reichlich abgelenkt.
Prädikat: SEHR empfehlenswert.

Die ganze Gegend war super … ein Mittagsschlaf auch. Für den Abend hatten wir uns zu einer Wildsafari verabredet.
Wir starteten um 21:30 Uhr und sahen einige Vögel, eine Biberfamilie, einen Schneehasen aber eben keine Elche. Der Juni war dafür wohl die denkbar ungünstigste Zeit (Jungtiere). Gegen 01.30 Uhr waren wir zurück und die Sonne schickte sich gerade an wieder auf zu gehen. Es wurde immer noch nicht richtig dunkel.

Dorotea – Falun

Heute waren Kilometer angesagt. Minimum 560 km. Es ging über die E45 in Richtung Süden.
Von Lappland waren wir landschaftlich verwöhnt. So richtig Stimmung kam erst auf, als die Straße wieder enger wurde. Es ging durch einen Gebirgszug.
In der Finnmark angekommen, spielte uns der Autorouter einen Streich. Die E45 machten einen ausgesprochenen Knick. Es ging aber auch direkt. Wir dachten uns nichts dabei und waren eine halbe Stunde später im Gebirge gefangen. Die Straße war so schlecht, dass die Abkürzung zeitlich gesehen ein Umweg wurde.
Es blieben uns noch gut 200km als wir endlich wieder auf der E45 zurück waren. Nach Muro verlassen wir die E45 mit Ziel Kosta.
Die Gegend war u.a. durch einen See (Meteoriteneinschlag) und dem Kupferbergbau geprägt. Den Kupferbergau gab es zwar nicht mehr aber die typisch rote Farbe der Häuser stammte von hier.
Unterwegs immer wieder Unmengen an Rittersporn am Straßenrand.

Falun – Kosta

Nachdem es am Vorabend sehr schönes Wetter gab, regnete es jetzt in Strömen. Ein Glück, dass ich die Campingstühle schon eingepackt hatte. Wir mußten weiter.
Die Landschaft riss uns nicht mehr von den Sitzen. Einzig ein kleiner Zwischenhalt am Vättern-See mit schöner Aussicht blieb uns in Erinnerung.
Tanken in Schweden war immer wieder mal ein Erlebnis. Die Karte gab uns nur Kredit bis 395 SEK. Also nur halb voll.
In Kosta angekommen, vermissten wir den freundlichen deutschen Platzbetreiber. Außerdem gab es das erste Mal auf dieser Reise kein WiFi.
Die Schiebtür zum Schlafraum im Caravan war bei unserer Gebirgstour wieder ausgebrochen, d.h. die Reparatur von Caravan Mattner war Fusch. Die Werkstatt ist eher nur bedingt zu empfehlen.
Der Abend wurde außerdem anstrengend. Die Stena-Line hatte 10 Paare mit Wohnmobil zu einer Rundreise eingeladen. Die “Deutschen” fielen recht lautstark bis in die Nacht auf.

Am nächsten Tage suchten wir einen Wohnwagenservice, der uns aber leider nicht helfen konnte. Er schickte uns zu einem Markt in dem wir guten Kleber (gly) bekamen.
Vaxjo ist eine relativ große Stadt mit einem See an dem es eine Festung (Ruine) gibt. Das Wetter war wie gewohnt nicht besonders und so wurden wir von fröstelnden Studenten im “typisch schwedischen Sommer” willkommen geheißen.

Beim Rückweg mussten wir den Router austricksen. Wir fuhren quer Land was auch ganz interessant war. Mäleras war das nächste Ziel.
Wir besuchen wieder die Crystal Glas Kunstwerke von Mats Jonasson.

Zurück auf dem Campingplatz hatte sich das Wetter soweit gebessert, dass wir noch zu einer kurzen Radtour ins Reservat aufbrachen.

Kosta – Älmhult

Wir waren enttäuscht von dem Campinplatz und da im Ort auch kein Mitternachtsfest stattfand, wollten wir nochmal weiterziehen.
Birgit suchte im Umkreis von 100km nach Plätze an einem See und mit WiFi. Unsere Wahl fiehl auf Älmhult. Wir wir erst später erfuhren, die Stadt mit dem ersten IKEA-Kaufhaus (1958) – oder hatte mich Birgit da ausgetrickst?

Auf dem Sjöstugan Camping angekommen, hatten wir ausgesprochenes Glück. Es gab nur noch 2 freie Plätze. Wegen des bevorstehende Mittsommerfest war alles ausgebucht.

Wir entschieden uns für den Platz am Spielplatz und Badestrand und bereuten diese Wahl nicht.

Am nächsten Vormittag, einem Freitag, begannen in heller Aufregung die Vorbereitungen für den Mittsommernachtsbaum. Wir schlichen uns davon und nutzen die Zeit für einen kurzen Einkauf per Rad.
Zurück auf dem Campingplatz war der Baum fast fertig. Die Schweizer Famile neben uns war mit ihren kleinen Kindern voll dabei.
Pünklich um viertel vor 12 setzte sich ein kleiner Trachtenzug in Bewegung. Leider hatte die Sonne vormittags zu viel Kraft verbraucht und so fand der traditionelle Tanz im leichten Regen statt, was der Veranstaltung aber nicht schadete.
Zum Abschluss konnten wir uns an einem typischen Buffet (Hering, …) stärken.
Am Abend saßen wir mit unseren Nachbarn zu einem Plausch beisammen.

Der Samstag galt der Entschleunigung … Lesen …
Eine kleine Fahrradtour zur Auflockerung über 26km durch ein ausgestorbenes Schweden sollte uns wiede frisch machen. Entweder hatten sie alle zu viel gefeiert oder alle Schweden hatten sich an einem konspirativen Orten verabredet. Es war jedenfalls kaum jemand zu sehen.
Den Tag schließen wir mit einer Phase10 Sitzung ab, d.h. eigenlich ging diese bis in den nächsten Tag hinein.

Ausgeruht und gestärkt ging es am Sonntag zu IKEA zum Shopping. Birgits Nase fing an zu leuchten – Shoppingrausch. Alles wurde unter die Lupe genommen. Selbst einfache Möbel wurden diskutiert … dann, nach 2 Stunden hatte ich es überstanden.
Die Ausbeute war überschaubar und wir leisteten uns einen neuen Topfsatz für den Wohnwagen.

Entschleunigungsentspurt: Lesen, Lesen, Sonne, Regen, Lesen …

Am Abend gingen wir zum Abschluss auf dem Campingplatz Essen. Gemeinsam mit unseren Nachbarn bekammen wir ein super preiswertes Essen.

Die Rückfahrt über Trelleborg/Rostock nach Berlin war schnell überstanden. Nach 22 Tagen und 6300 km (5800 ohne Fähren) waren wir wieder wohlbehalten und vollgestopft mit Eindrücken zurück in Berlin.

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