2018 Sri Lanka / Dubai

Es sollte ein Fernurlaub werden. Warm, Australien zu weit weg, aber in Asien reichlich Auswahl. Wir haben uns für eine individuelle Sri Lanka Tour mit Kontrastprogramm Dubai entschieden.
Die Vorbereitungen waren etwas schwierig, da die Bedürfnisse für eine Reise mit einer Behinderung schwer zu verhandeln waren oder direkt zu höheren Kosten führten. Wir hatten erst 3 Monate vor Reiseantritt die Vorbereitung abgeschlossen.

Kofferprobepacken! Das Freigepäck, 30 kg pro Person war auf ein Stück begrenzt. Vom Gewicht her völlig ausreichend aber vom Volumen entfielen ca. 1/3 auf Medikamente und Hilfsmittel.
Mit ein paar Kompromissen bekamen wir alles unter und buchten keinen Koffer dazu.
Die Firma LICHER MT hat Birgit mit Ersatz-Apomorphinpumpe und Pen unterstützt.
Mit 2 großen Koffern, einen Handgepäckkoffer komplett für Medikamente und einem Rucksack waren wir für alle Eventualitäten ausgerüstet.

Zwischenstation Dubai

Taxi-Service by Mama/Papa, die es sich nicht nehmen ließen, uns am Samstag Nachmittag zum Flughafen Berlin-Tegel zu bringen. Flug mit Zwischenstopp in Istanbul, d.h. 1 ½ Stunden Zeit zum Umsteigen, sollten eigentlich genug sein. Da beide Flieger auf Außenpositionen standen, wir von Gate 210 nach Gate 700 mussten, entwickelte sich dies zur Sporteinlage. Ich musste dem elektr. betriebenen Wheel Chair Service für Birgit hinterherjoggen und wir wurden mit extra Fahrzeug noch zum Flieger gebracht.
Soweit alles super – nur der Transfer in Dubai zum Hotel machte dann etwas Probleme. Der Flughafenservice konnte für uns nichts bei der beauftragten Firma erreichen. Kein Transport. Es gab wohl geschäftliche Probleme zwischen den beteiligten Firmen, so die Auskunft – also nahmen wir ein Taxi zum Hotel.
             Offizielles Taxi mit Taxameter, also easy. Nach einem kurzen Erholungsschlaf erkundeten wir die Hotelumgebung, die Marina vor dem Hotel, von dem der Stadtteil seinem Namen ableitet und holten etwas zusätzliches Trinkwasser.

Für den Nachmittag hatten wir uns vorgenommen, den Eingang für die Turmbesichtigung zu suchen und wir wollten die Wasserspiele am Burj Khalifa anschauen.
Mit der roten Metro waren wir in gut einer ½ Stunde an der Station und über eine lange Fußgängerbrücke mit Laufbändern kamen wir bis zur Dubai Mall. Den Eingang fanden wir in dem Shopping Center und davor lag dann auch der Platz mit den Wasserspielen. Abendessen direkt am künstlichen Taich mit den imposanten Wasserspielen. Ein sehr interessante Unterhaltung. Tanzende Wassersäulen hatten wir so noch nicht gesehen.
Der Tag hatte sich inzwischen lange hingezogen. Birgit’s Pumpe lief leer und sie musste   den Pen zur Hilfe nehmen.
Auf dem Rückweg stiegen wir dann noch unabsichtlich eine Station zu früh aus. Birgit ließ sich nicht davon abbringen das kurze Stück zu Fuß zu gehen. Die 1800 m waren dann doch zu lang – Birgit war jedenfalls geschafft.

King-Size Bett, nur eine Decke – aber wir haben richtig gut geschlafen. Frühstück, Sachen sortieren und dann los. Wir wollten uns noch nach dem Taxistand erkundigen, bevor es rauf auf den Turm ging.
Die Burj (arab.: Turm) Khalifa Besichtigung war für 13:00 Uhr gebucht. Wir versuchten auf gut Glück, ob es auch früher ging und waren schon kurz vor halb eins oben. 425 Meter in ca. 1:10 Minuten und dann eine beeindruckende Aussicht. Spielzeugstadt unter einem.
Zum Jahrtausendwechsel gab es hier noch nichts. Warum baut man einen über 800m hohen Turm. Eine kurze Antwort bekommt gab es auf dem Weg nach unten. Um etwas zu hinterlassen, …, ein Zeichen zu setzen – Dubai ist eine multikulturelle, sehr moderne und offene Stadt die uns sehr gefiel.
So schnell es Birgits Füße zuließen, eilten wir nach der Besichtigung zum Taxistand. Taxi-Abenteuer inkl. waren wir rechtzeitig im Hotel zurück. Es reichte noch für eine kurze Pause, dann ging es weiter mit „desert gate“ zur Safari.
Wir hatten Glück. Mit zwei jungen französische Pärchen in dem geräumigen Jeep war es sehr unterhaltsam. Der Fahrer hatte augenscheinlich seinen Spaß, da die Mädels voll auf die moderne arabische Musik und seine Fahreinlagen einstiegen. Das Unterhaltungs-programm war ok, das Essen war gut – es hat uns sehr gut gefallen. Kurz vor 21 Uhr waren wir erschöpft von dem eindrucksvollen Tag wieder zurück im Hotel.

Der nächste Tag sollte uns etwas gemütlicher per Big Bus durch die Stadt führen. Von der Dubai Shopping Mall ging es mit der roten Linie in Richtung Altstadt. Von den  Perlentaucher und historischen Bauten, ist nicht mehr viel zu sehen. Alles modern, größter Kreuzfahrtschiffhafen und einige andere Superlative. Wir stiegen am Al Fahidi Fort aus, besichtigten das Museum und liefen durch den Basar zur nächsten Haltestelle. Was für ein Kontrast. Im Gegensatz zu den modernen Shopping Malls wurden wir regelrecht belagert und hatten unsere Mühe wieder aus dem Basar heraus zu kommen. Überall wurde gebaut.

Das alles zur Expo 2020 fertig sein sollte, konnten wir uns als BBI gebeutelte Berliner nicht vorstellen.

Sri Lanka, Perle im Indischen Ozean

Für den folgenden Vormittag war Packen angesagt. Transfertag. Unser Guide für die kommenden Tage, Ranga Jayalath, wartete mit dem Namensschild auf uns und brachte uns ins Hotel. Wir verabredeten uns für 09:00 Uhr zur Stadtrundfahrt, dann fielen wir um 01:00 Uhr ins Bett.

Colombo

20. Dezember, wir waren jetzt  5 Tag unterwegs.
Nach einem sehr ausgiebigen Frühstück ging es zur Stadtrundfahrt. Kontrastprogramm pur – nach all dem Platz und neuen Bauten in Dubai hier in Colombo verteilt ein paar alte Bauten, Historie, deutlich ärmer und Gewusel am Tag. Das neue Colombo war am entstehen. Nach dem Kriegsende 2009 begann ein Bauboom, der seine Wirkung erst noch entfalten muss.
Das feuchtwarme Klima machte uns zu schaffen. Natürlich besuchten wir den Gangaramaya Tempel, der mehr einem Gemischtwaren-Museeum glich, Pflichtprogramm Unabhängigkeitsdenkmal, Seema Malaka an dem „Beira Lake“ aber den besten Überblick verschafften wir uns von den Cinnamon Red Colombo Hotel in das uns Ranga schickte. Von der Top-Terrasse konnten wir die ganze Stadt inkl. des Lotusturm gut überblicken. Der Lotusturm ist etwas kleiner als der Fernsehturm im Berlin – leider noch nicht völlig fertiggestellt.
Der Nachmittag war individuell zu gestalten. Ein Angestellter vom mondänen Kingsbury Hotel empfahl uns den letzten Tag von einem besonderen Event zu nutzen. Ein TukTuk sollte uns hinbringen. Wie sich herausstellte, ging es wieder zum Gangaramaya Tempel – egal, dafür hatten wir unsere erste TukTuk-Fahrt. Wir ließen uns zum Galle Face Green zurückfahren, einem Feld, das die Engländer u.a. zum Kricket und Polo nutzten. Von dort gingen wir langsam zu Fuß zum Old Duch Hospital welches direkt gegenüber von unserem Hotel lag. Das Fairway Hotel lag ideal im Stadtteil „Ford“. Die vom Hotel organiserte Abendveranstaltung, mehr ein Straßenkonzert mit Weihnachtsmann nahmen wir nach dem Abendessen mit. Barhocker extra hoch. „Barkino“ – mit ein paar Anläufen hatte auch Gitti es geschafft. Weihnachtsvorglühen bei 28 Grad und heimischen Lion Bier.

Am Freitag begann früh unsere Sri Lanka Rundfahrt. Als erstes eine lange Etappe nach Dambulla in das Kulturdreieck. Wegen des starken Verkehr dauerte es lange bis wir aus der Umgebung von Colombo herauskamen. Es gab eigentlich keine Fahrspuren. Hupe und Rückspiegel sind unverzichtbar in diesem engen Verkehr. In Colombo tlw. krasse Unterschiede zw. kolonial und modern sowie zwischen arm und reich bzw. junger und alter Bausubstanz. Viele arme Häuser hinterließen einen ungepflegten Eindruck. Je mehr man aus Colombo herauskam um so gepflegter wirkten allerdings die Bauten an der Straße.
Gegen 13:00 Uhr hatte uns ein Regengebiet gefangen. Es regnete zeitweise stark, so dass der geplante Besuch des Tempel und auch das Elephantenreiten ausfielen. Wir fuhren direkt zum Hotel. Das Sorowwa Resort & Spa in Habarana lag etwas abseits  – Zwanspause, Entschleunigen. Dafür wurden wir mit einem sehr guten Abendbuffet entschädigt. Unser Zimmer, die Top-Suite, mit 2 Bäder,… und Schlafraum mit Himmelbett war etwas überdimensioniert aber gemütlich für dieses Wetter.

Habarana / Dambulla

Der Wetterbericht zeigte einen Zyklon mit Zentrum über Sri Lanka und verhieß für Habarana 80% Niederschlagswahrscheinlichkeit + Gewitter. Hm.., also Regensachen in den Rucksack.
Neumond – kein Alkohol, freier Tag in der Schulferienzeit aber früh am Morgen erstmal nur diesig. Gleich am Hotel gab es die Möglichkeit, auf einem Elefanten zu reiten. Eine interessante Erfahrung. Die Elefanten-Dame war 28 Jahre alt und wollte fortwährend Maiskolben naschen, die Ranga am Vortag vorsorglich gekauft hatte. Für Birgit war dies zu wackelig, also nur eine kleine Runde für mich.
Ranga schlug vor, gleich zur Felsenfestung Sigiriya zu fahren. Sigiriya was soviel wie „Singha Giri“ bzw. Löwenfelsen bedeutet, gehört zum UNESCO Kulturerbe. Sie diente nur 18 Jahre als Königssitz. Bekannt sind die Fresken der meist barbusigen Frauen, der sogenannten Wolkenmädchen. Der König hatte wohl 500 Konkubinen und jede bekam ein Abbild auf dem Felsen. Bei der Restauration wurde aber deutlich nachgeholfen. Ursprünglich eine sehr große Installation mit einer Spiegelmauer davor. Die sollte das Licht einfangen und darauf verteilen. Ein ausgeklügeltes Wassersystem sorgte für die Versorgung der umfangreichen Anlage. 1300 Stufen hoch/runter für den gut 200m aufragenden Felsen mussten ich besteigen. Das Wetter war erstaunlich gut, die dichten Haufenwolken untermalten die prächtige Aussicht von dem Felsen. Birgit war unten geblieben und mit Ranga war ich trotz starkem Gedränge nach gut 2 Stunden wieder zurück.
Ein kleiner Abstecher zum Shopping – Seidenstoffe und alles was sich daraus ableiten ließ, dann wollten wir mit einem Ochsenkarren zu einem Bauern fahren. Da Vollmond war, hatten die Ochsen jedoch Ruhetag und statt dessen ging es mit einem TukTuk durch eine Furt in den Wald. Der Bauernhof war ein Gemüsegarten, wo uns die Zubereitung traditioneller Speisen gezeigt wurde und wir diese essen konnten. Da es viel geregnet hatte, war der Boden stark aufgeweicht. Kein Problem, bei jeder Steigung, glitschigen Lehmtreppe waren immer helfende Hände zur Stelle. So auch bei dem etwas abenteuerlichen Einstieg in einen kleinen Katamaran. Wir wurden über den Hiriwadunna Wewa Stausee gepaddelt und bekamen beide einen Hut aus einem Lotusblatt.
Zurück war noch etwas Zeit und Ranga schlug noch eine zusätzliche Jeepsafari vor. Naja, freier Tag, … also Jeepsafari mit Rush Hour im Naturpark. Zum Ende fanden wir sie dann doch noch. Frei lebende Elefanten, die mit ihrem Jungtier durch den Busch zogen. Als wir im Hotel zurück waren, war es bereits dunkel. Noch etwas Zeit die Sachen für die nächste Etappe vorzubereiten. Wie am Vortag ein sehr ausgiebiges Abendbuffet und dann fielen wir ins Bett. Der Wecker stand auf 6 Uhr.

Kandy

Heute stand Kandy auf dem Programm. Wir holten als erstes die Besichtigung des Dambulla Höhlentempel nach. Auf dem Weg dorthin ging es durch Dambulla, einem zentralen Umschlagplatz für diverse landwirtschaftliche Produkte. Da die Temperaturen über Nacht etwas niedriger sind und die ganze Nacht durch Betrieb in den Markthallen herrscht, wird der Ort auch „Las Vegas“ genannt.
Zur Tempelanlage gab es neben dem Haupteingang eine „Abkürzung“, ohne Treppen, aber trotzdem eine ganz schöne Herausforderung für Birgit. Dann noch Schuhe aus und Barfuß eine lange Strecke für sie bis zu den Grotten. Der längste liegende Buddha wohl 14m lang in der ersten Grotte. Wir verloren uns kurz aus den Augen, Birgit ging mit Ranga, da ich noch die übrigen Grotten erkundete. Dank der freundlichen Hilfe vor Ort konnte Birgit dann doch recht schnell wieder auf Schuhe umsteigen.
Auf dem Weg nach Kandy noch ein Zwischenhalt an einem Kräutergarten. Eine Empfehlung der Agentur so Ranga mit dem üblichen Touch einer Touri-Verkaufsanlage. Trotzdem, ein sehr interessanter Vortrag über die heimischen Kräuter und Gewürze. Wir erstanden etwas Curry-Pulver. Nach dem CheckIn im „Hotel Casamara“ hatte Ranga noch eine Folklorevorführung mit Feuertanz organisiert. Anschließend gingen wir gemeinsam Abendessen. Wir waren jetzt eine Woche unterwegs, d.h. die vorbereiteten Dacepton-Spritzen mussten am Abend für die kommenden Tage neu aufgezogen werden.

Der Zahn-Tempel, eine sehr gut gepflegte Anlage. Birgit bekam diesmal speziell präparierte Socken und konnte damit recht gut laufen. 3x am Tag beten die Mönche, d.h. es gab eine Prozession und die Heiligtümer wurden geöffnet, bzw. konnten besichtigt werden. Wegen der Feiertage herrschte starker Andrang („ganz Sri Lanka war in Kandy“). Nach unserem Rundgang wartete Birgit außerhalb im Schatten und ich versuchte den Tricks von Ranga während der Prozession zu folgen, und mich durch die Massen zu schlängeln. Nicht genug für diesen Tag, es folgte noch der Botanischen Garten Peradeniya. Grüße von Juri Gagarin, der u.a. hier einen Baum pflanzte.

Während der anschließenden Fahrt ins Hochland Schoppinghalt bei einer Holzwerkstatt. Alles aus Edelholz. Bei einem Schachbrett mit filigran geschnitzten Figuren wären wir fast schwach geworden. Wir kauften nur einen Elefanten aus farbigen Ebenholz als Souvenir. Nächster Halt an dem Ramboda Wasserfall, mit Transportservice hinunter und wieder rauf. Sehr schöne Aussicht auf die bergige Landschaft.
In der DAMRO tea Fabrik bekamen ein Führung durch die Produktion. Was wir nicht wussten, dass weißer, grüner und schwarzer Tee aus der gleichen Pflanze, d.h. den gleichen Blättern gewonnen wird. Die zarten Blattspitzen werden in der Sonne ca. 4 Tage für weißen Tee getrocknet, der grüne Tee entsteht durch schnelles trocknen der Blätter und der Schwarze durch Fermentierung, d.h. vortrocknen, rollen, schneiden und dann fermentieren. Geschmack und Intensität hängen dann von der Größe der Blätter ab. Ranga empfahl uns, mit dem Teekauf noch etwas zu warten.
Sri Lanka hat eine große Textilindustrie, die 2. Wahl Ware wird in einigen Märkten nahe den Fabriken verkauft (angeblich). Einen solchen Marktbesuch absolvierten wir noch kurz vor erreichen von unserem nächsten Hotel in Nuwara.

Nuwara Eliya

Ruhetag. Ich verabredete mich gleich nach dem Frühstück mit Ranga. Es ging in den Nationalpark Horton Plains in Nuwara Eliya, eine 9 km Wanderung. Birgit blieb im Hotel und versuchte, sich mit Ausschlafen und Lesen die Zeit zu vertreiben.
Die Fahrt in den Park war ein Erlebnis, eine sehr enge Straße windet sich in kurzen Serpentinen nach oben. Trotz angeklappter Spiegel wurde jedes Überholmanöver eine kleine Herausforderung, da es vom Straßenbelag etliche cm abwärts ging und tlw. auf einer Seite ein tiefe Rinne verlief. Wie wir zurück sehen mussten, wurde diese Rinne einem Bus zum Verhängnis. Kurz vor dem Parkplatz hat man noch einen schönen Blick auf den Adam’s Peak.
Der Nationalpark schützt in eine einmalige Natur. Zu Beginn der englischen Kolonie lebten hier (1900 .. 2200 m.ü.M) noch Zwergelefanten. Diese wurden völlig ausgerottet und die Elefantenwege zum Abtransport des Holz genutzt. Auf diesen ehem. Pfaden kann man einem Rundweg folgen, der einem u.a. zum „World’s End“ und dem „Baker’s Falls“ führte. Es war Monsunzeit, die Wege nass und ausgespült. Am „World’s End“ waren wir einige Zeit in einer Wolke gefangen. Von der Kante oder besser Klippe (kein Geländer!) gab es nur den Blick in den Nebel bzw. ziehende Nebelschwaden. Wir mussten gut eine halbe Stunde warten, bis sich plötzlich eine Lücke bot und den Schwindel erregenden Blick auf die 870 m tiefere Ebene freigab. Bei besserem Wetter kann man weit ins Land blicken.
Die „Baker’s Falls“ soll es Nasshornchamäleon geben, leider haben wir keines selbst gesehen. Abzüglich der Wartezeit an der Klippe waren wir sportliche 2 ½ Stunden unterwegs, mit Hin- und Rückfahrt dauerte der Ausflug 6 Stunden. Birgit hatten ich sobald wieder ein Funknetz verfügbar war angerufen, damit sie sich keine Sorgen machte. Sie hatte die Zeit für Schönheitsschlaf und zum Lesen genutzt. Zum Abendessen ließen wir uns in das indische Restaurant vom Grant Hotel bringen und besichtigten bei dieser Gelegenheit den sehr schönen englischen Garten rund um das Grand Hotel.
Zum Abend trafen wir uns mit Ranga auf einen gemütlichen Plausch, Arrak inklusive.

Ella

Für den Donnerstag, mittlerweile der 27. Dezember stand als Höhepunkt die Zugfahrt auf dem Programm. Seit Tagen war Vormittag gutes Wetter und zum Nachmittag war es entweder bewölkt oder hatte geregnet, so waren wir schon etwas skeptisch als es hieß – Abfahrt so gegen 11:00 Uhr. Dann die Nachricht – es wird erst 14:45 etwas werden. Wir vertrieben uns die Zeit mit einem Kaffeebesuch, Mittagessen und Karten spielen im Grand Hotel. Ranga hatte einen Sitzplatz-Scout organisiert, trotzdem gab es nur 2x Gangplatz im 3.Klasse Wagen. Wie erwartete die ganze Fahrt über Regen oder dichter Nebel. Nach gut 2 Stunden konnten wir uns umsetzen, so dass wir uns wenigstens gegenüber saßen. In Ella kamen wir erst nach dem Sonnenuntergang an. Einen kleinen Lichtblick lieferte eine Gruppe Jugendliche die im Abteil sangen und mit ihrer guten Laune alle ansteckten.

In Ella führte uns Ranga ins „Chill“ zu einem sehr guten Abendessen. anschließend ging es ins Hotel „Ella Flower Garden Resort“. Ein Deluxe Doppelzimmer war reserviert. Der kommende Tag stand unter der Überschrift „entspannen und genießen“. Das Frühstück fiel etwas dünner aus. Wir versuchten es anschließend mit dem Pool. Schon etwas dekadent, mit Blick auf die Berge im Pool zu liegen. Wir hielten es nicht lange im Pool aus, da das Wasser recht kalt war. Nach einer warmen Dusche versuchten wir den Aufstieg zum „Mini Adam’s Peak“. Birgit schaffte 2/3, d.h. bis zu den letzten Treppen, dann ging ich bis oben alleine weiter. Von dort oben hat man eine schöne Aussicht.
Birgit bekam wieder die Hilfsbereitschaft zu spüren. Ihr wurde während der Wartezeit zu einem Sitzplatz geholfen. Wieder zurück im Hotel versuchten wir Ranga zu erreichen. Das Urlaubs-Handy hatte seinen Geist aufgegeben. Wie sich herausstellte lag es am Ladeteil, also einfach laden, ohne Kontrolle, ging nicht. Wir verabredeten uns zu 15:00 Uhr, um zum Eisenbahnviadukt „9 Arches“ zu fahren. Dorthin ging es für uns nur mit dem TukTuk.

Eine teilweise sehr steile Anfahrt, so dass Birgit mitfahren durfte und wir (Ranga und ich) zeitweise aussteigen mussten. Die ganze Kulisse an der Brücke war schon beeindruckend und als dann der Zug kam wurden wohl tausende Meter Film belichtet.
Das Abendbuffet war erstaunlich gut, auch wenn der Service nur dank Ranga erträglich war.

Udawalawe

Am nächsten Tag fuhren wir bei Zeiten in Richtung Udawalawe weiter. Zwischenhalt bei den „Ravana Falls“ – einem sehr beeindruckenden Wasserfall. Wir waren sehr zeitig beim nächsten Hotel, konnten noch nicht Einchecken und fuhren von dort erst einmal zum Elefantenweisenhaus. Wir waren pünktlich zu einer Fütterung dort. Es war sehr unterhaltsam, den Jungen Elefanten bei der Fütterung zu zu sehen. Es gab Flüssignahrung mit Trichterschlauch und dann noch etwas Grünfutter. Gedrängel an der „Bar“ mit lustigen Einlagen inklusive. Beim CheckIn eine kleine Überraschung, wir bekamen ein Upgrade, die Queens Suite für „Birgit die Erste“. Eine super Suite, das größte Zimmer im Hotel, mit Whirlpool im Bad. Dann mußte es schnell gehen. Wir hatten noch 20 Minuten bis zur Safari. An der Poolbar ein Sandwich bestellt und freudestrahlend ganz schnell geliefert. Dann ging es zur 3-stündigen Safari in den Wildpark. Wir hatten Glück mit dem Fahrer. Natürlich Elefanten in allen Größen aber auch Krokodile, Chamäleon, Warran oder Leguan, Affen, diverse seltene Vögel, Pfauen (Damen und Herren), Adler, Papageien und Pelikane.

Nach 3 Safari, Wüste und Naturpark und TukTuk-Abenteuer zur 9 Arches Bridge würde Birgit glattweg nun auch Achterbahn fahren.

Das Buffet im Hotel war uns etwas zu umfangreich. Wir aßen „a la card“ und trafen uns anschließen mit Ranga an der Bar zum Kartenspiel. Am nächsten Tag stand der Transfer zum Strand an.

Unawatuna

Auf dem Weg zum Hotel besuchten wir in Galle noch die alte holländische Festung. Von den Portugiesen angefangen, durch die Holländer dann ausgebaut und später von den Engländern übernommen, schützte diese Festung den Naturhafen in Galle. Viele Leute unterwegs. Man merkte, dass noch Ferien waren und das lange Wochenende zum Jahreswechsel lockte auch die Einheimischen an diesen markanten Ort. Unser Hotel kannte Ranga nicht, also langsame Fahrt entlang der Küste und Studium der vielen Schilder.
Gefunden. Ein verschlossenes Tor, welches sich nach dem üblichen Hup-Konzert öffnete und und eine kurze Einfahrt freigab. Die deutsche Chefin hatte sich beim Empfang leider gegenüber Ranga als einheimischen Fahrer in sehr herablassenden Ton und in der Wortwahl vergriffen. Das hat uns die ersten Stunden sehr beschäftigt. Die Anlage selbst, das „Rockside Cabanas Hotel“ ist eine schöne Anlage. Natürlich mit deutschen Regeln ;-), zu denen unsere mitgebrachten Früchte so garnicht paßten. Alles super organisiert nur irgendwie fehlte uns der typisch singhalesische Flair. Trotzallem – wir hatten einen sehr schönen Bungalow gebucht.
Vor der kleinen Hotelanlage nur ein schmaler Streifen Sand. Zu viele Klippen und Querströmungen um gefahrlos baden zu können. Einen Strand gab es gleich daneben, d.h. eigentlich ein vom Riff umgebenes flaches Badebecken. Die Versorgung im Hotel war gut, das Personal sehr freundlich.

Silvester. Kaum merklich verändert sich der Himmel innerhalb einer halben Stunde von diesig zu einem violetten Blau und dann gab es zum späten Nachmittag einen kräftigen Regenguss. Wir mussten auf der Terrasse umziehen, um einen trockenen Platz zu finden. Wasser von der Seite und von oben. Essen mit Bedienung auf der Terrasse! Dann das lange Warten auf Mitternacht. Im Hotel kein Programm, die Hälfte der Gäste feierte auswärts und wir bekamen gerade noch ein Glas Sekt zum Anstoßen. So einen ruhigen Jahreswechsel hatten wir noch nie.
Neujahr. Sektfrühstück wieder auf unserer Terrasse. Neben unseren Bungalow (Cottage), in greifbarer Nähe durchwühlt ein Leguan das Gras nach Würmern. Er ist Gäste wie uns gewöhnt, ließ uns aber nicht näher heran. Wir gammelten und lasen den ganzen Vormittag. …
Die vier Tage vergingen wie im Fluge. Ein Highlight noch am letzten Tag. In die Strand-„Badewanne“ kommen regelmäßig Riesenschildkröten. Ein Exemplar schwamm völlig gelassen zwischen den Badegästen im hüfthohen Wasser. Ich musste mir noch schnell Maske und Schorchel ausleihen, um etwas mehr zu sehen und Birgit hatte auch fast Tuchfühlung. Kurz vor ihr drehte die Schildkröte ab und schwamm wieder in das etwas tieferes Wasser.
Am Donnerstag holte uns Ranga ab, wir fuhren einen Tag früher etwas dichter an den Airport. Eine „Villa Green Inn“ im Landesinneren war gebucht. Für eine Nacht bislang das absolute preiswerteste Doppelbettzimmer. Wir waren völlig überrascht, als wir die etwas versteckte Anlage besichtigten. Sehr behaglich eingerichtete Häuser jeweils mit einem Pool davor. Hier könnte man es auch ein paar Tage aushalten.
Auf der Fahrt dorthin besichtigten wir an der Küstenstraße zwei Denkmäler des Tsunami von Dezember 2004. Über 1200 Menschen kamen in einem Zug um und an einigen Stellen drang das Wasser 1,5 km ins Landesinnere vor. In Sri Lanka kamen ca. 45..60.000 Menschen ums Leben. Interessant, dass eine weniger als 500 Meter vor der Küste liegende, sehr kleine Klosterinsel diese Welle unbeschadet überstand.
Vom Vortag inspiriert, haben wir eine Schildkrötenaufzuchtstation besucht. Fischer sammeln regelmäßig die im Sand eingegrabenen Eier ein und verkaufen diese an die Aufzuchtstation. Die Schildkröten sind geschützt und so werden die Eier vor Räubern bewahrt.
Die männlichen Jungtiere werden nach 3 Tagen und die weiblichen Jungtiere nach 5 Jahren ins Meer entlassen. Schildkröten werden bis zu 200 Jahre alt. Ein Weibchen kann von mehreren Männchen befruchtet werden und legt im wöchentlichen Abstand bis zu 500 Eier. Die Eier fassen sich wie flexible Tennisbälle an. Ein größeres Tier ließ sich genüßlich den Nacken massieren.
Bevor es dann über den Expressway zum Hotel ging, zeigt uns Ranga noch seinen Heimatort und ging mit uns in den dortigen, großen Tempel. Birgit folgte den Ritualen und bekam guten Wünsche/Segen.
Im dem versteckten Hotel hieß es dann Abschied nehmen. Ranga hatte für uns den Flug-hafentransfer organisiert. Mit dem großen TukTuk (Piaggio) ging as am nächsten Morgen zum Flieger. Nach gut 14 Stunden waren wir dann wieder im kalten Berlin zurück. 4 ½ Stunden Zeitunterschied und gut 25° Grad Temperaturunterschied, ganz zu schweigen davon, dass wir aus der einen in die anderen „Welt“ zurückkamen.

In Sri Lanka hat es uns sehr gefallen. Die Vorbereitung, d.h. die Organisation war super und vor Ort kamen wir sicher durch den Verkehr und konnten immer auf die Hilfe/Unterstützung von Ranga verlassen – also hier nochmal ein dickes Lob an Nadine und Ranga.


Reiseplanung: Nadine Kolbe
Guide: Jaya Lanka Travels – K.Ranga Jayalath (Syd)
Literatur: SRI LANKA, Stefan Loose Travel Handbücher, ISBN 978-3-7701-7876-6

Hotel Ort Bewertung Bermerkung
Marina Byblos Hotel Dubai 7,1 Ruhig und Metro fußläufig
Fairway Hotel Colombo 7,4 Neben Duch Hospital
Sorowwa Resort & Spa Habarena 6,4 Gute Versorgung im Hotel
Hotel Casamara Kandy 6,8 Klassisches Hotel, zentral
Grand Camellia Hotel Nuwara 5,1 Sehr weit außerhalb
Ella Flower Garden Resort Ella 5,8 Neu, Service aber lahm
Grand Udawalawe Safari Resort Udawalawe 9,1 Bestes Hotel
Rockside Cabanas Hotel Unawatuna 4,0 Vorsicht bei Kartenzahlung!
The Villa Green Inn Negombo 8,4 Kleine Perle nahe Flugplatz

Wie haben wir bewertet? Neben Service, Ausstattung, Gemütlichkeit, Lage und Preis/Leistungsverhältnis haben wir auf einer Skala von 0 (negativ) bis 10 (postiv) die Hotels untereinander bewertet.

Eine Anmerkung zum Rockside Cabanas Hotel. Dies ist eine schöne Anlage unter deutscher Führung zw. Küstenstraße/Eisenbahnlinie und Strand gelegen. Wir hatten einen Bungalow mit Strandblick und der Service des Personals war insgesamt sehr gut. Soweit stimmen wir mit den diversen anderen Bewertungen überein.
Die negativen Erfahrungen beim Empfang ergaben schon einen Abzug. Die Abwertung auf 4,0 begründet sich aber darin, dass die Angabe der Visa, Master Acceptance in der Booking.com Buchung irreführend ist. Das Hotel verwendet anstelle eines normalen Kreditterminals den Online Dienst “Tab Labs Ltd.” welcher einen typischen DCC Service anbietet, der bei uns zu Mehrkosten von 8% führte. Leider bekommt man davon nichts bei der Abrechnung mit, da keine Rechnung (auch nicht auf Nachfrage) ausgehändigt wird, diese sollte per Mail zugestellt werden. Die vermeintliche Buchung in LKR wird bis auf Eingabe der Mail durch das Personal durchgeführt, also auch Sicherheitskode der Karte, etc.
Wir halten dies für ein sehr unseriöses Vorgehen.
Wer bar zahlt, ist in diesem Hotel sicher gut aufgehoben, ansonsten können wir dieses nicht weiterempfehlen.

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